ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 19. März 2013, 22.15 Uhr
37°
Nicht ohne meine Mutter
Wenn die erste Liebe fehlt
Film von Manfred Karremann
Mainz (ots)
Dienstag, 19. März 2013, 22.15 Uhr 37° Nicht ohne meine Mutter Wenn die erste Liebe fehlt Film von Manfred Karremann Mit letzter Kraft schleppt sich die junge Frau an die Babyklappe einer Klinik im Ruhrgebiet und legt ihre neugeborene Tochter hinein. Niemand wusste, dass die 22-jährige Selina überhaupt schwanger war, und auch jetzt soll es keiner erfahren. Einsamkeit und Angst vor dem Lebenspartner seien die Hauptgründe dafür, ein Neugeborenes abzulegen oder auszusetzen, sagen Frauen wie Birgit (38) oder Nadja (23). Beide sind in Haft, weil sie ihre Kinder am Tag der Geburt getötet haben. Jede Woche wird in Deutschland ein Baby ausgesetzt, so die nüchterne Statistik. Etwa die Hälfte aller Säuglinge überlebt eine solche Verzweiflungstat der Mutter. Nicht jedes Neugeborene wird gefunden, weiß die Polizei, und so ist die Dunkelziffer hoch. Manches Baby verschwindet, als sei es nie geboren worden. Dabei hätte alles gut werden können, so wie bei Selina aus dem Ruhrgebiet: "Nach einigen Tagen habe ich gespürt, wie sich eine tiefe Liebe zu der Kleinen entwickelt, und wollte sie wiederhaben." Manchmal braucht Mutterliebe nur Zeit. Manchmal bleibt sie aber auch einfach aus. Vor allem bei Müttern, die selbst schon keine Wärme erlebt oder gelernt haben. Wenn die Mutterliebe fehlt, reicht das Spektrum der Folgen für ein Kind von emotionaler Kälte über Vernachlässigung bis hin zu Schlägen, unabhängig von der sozialen Schicht. "37°" begleitet Menschen wie Manuela, die jetzt 35 Jahre alt ist. Sie hat Mutterliebe nie erfahren, nur Ablehnung und Gewalt. Schon als Kind stand sie auf dem so genannten "Babystrich" in Köln. Ihr Leben ist ein extremer Beweis dafür, was geschehen kann, wenn eine Mutter nicht zur Liebe für ihr Kind fähig ist. Der Film zeigt an ungewöhnlichen Beispielen, dass uns alle das Thema Mutterliebe ein Leben lang begleitet. Mittwoch, 27. März 2013, 0.45 Uhr ZDFzoom Verführerische Fitmacher Das Geschäft mit Functional Food Film von Jörg Göbel und Julian Prahl Functional Food boomt. Der Umsatz von Essen mit Zusatznutzen hat sich in 14 Jahren in Deutschland verzehnfacht - auf rund fünf Milliarden Euro im Jahr, Tendenz steigend. Jedes Jahr kommen Dutzende neue Produkte, die mehr können sollen als nur schmecken, auf den Markt. Milch, die Cholesterin senkt - Wasser, das die Knochenstruktur stützt - Fruchtsaft, der den Zellschutz stärkt. Begriffe aus der Medizin auf Lebensmittelverpackungen. Selbst Süßigkeiten werden inzwischen immer häufiger mit Vitaminen versetzt, damit sie gesund wirken. Die meisten Produkte mit Zusätzen und Versprechen kosten auch mehr - bis zum Dreifachen oder sogar noch mehr. Die Etiketten werden komplizierter, das Kleingedruckte immer wichtiger. Es klingt häufig wie ein Beipackzettel für Arzneimittel. "ZDFzoom" zeigt, dass viele Werbeversprechen umstritten sind, und dass Experten manche Zutaten sogar als gefährlich einstufen. Die Reporter sind überrascht, wie manche Versprechen jahrelang verbreitet werden konnten, die sich jetzt als nicht haltbar erweisen. Lebensmittelhersteller haben es vor allem im Bereich Probiotik jahrelang übertrieben, versprachen zum Beispiel "die Stärkung der Abwehrkräfte". Jetzt müssen diese Produkte vom Markt, weil die beworbenen und zitierten wissenschaftlichen Studien diese Wirkung nicht belegt haben. Als erste Verbraucherschutzorganisation geht nun Foodwatch per Klage gegen ein Functional-Food-Produkt vor. Hersteller Unilever soll nicht länger behaupten dürfen, der gesundheitsversprechende Zusatzstoff in der cholesterinsenkenden Margarine "Becel pro activ" habe keine Nebenwirkungen. "ZDFzoom" zeigt grenzwertige PR-Methoden der Konzerne auf, die selbst Ärzte als Werbebotschafter nutzen möchten, um ihre Produkte bei deren Patienten anzupreisen. Brauchen wir überhaupt Functional Food oder ist es nur eine Marketingstrategie, um in einem übersättigten Lebensmittelmarkt Produkte teurer zu machen, um so mehr Umsatz zu erzielen? Ist es ein Spiel mit den Ängsten der Kunden, die sich gesund ernähren wollen? Kann Functional Food sogar schaden? Und wer überprüft, dass die Konzerne nicht ügen?
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