ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 15. Mai 2001, 5.30 Uhr
Mainz (ots)
ZDF-Morgenmagazin Wolfgang Herles gibt Buchtipps
Am Dienstag, 15. Mai 2001, gibt es im ZDF-Morgenmagazin wieder Buchtipps von und mit Wolfgang Herles. Der Leiter des ZDF-Kulturmagazins "aspekte" hat sechs Neuerscheinungen aus dem aktuellen Verlagsangebot ausgewählt, die er live im Studio vorstellt.
Um 6.15 Uhr beschäftigt sich Wolfgang Herles mit folgenden Büchern:
"Ein Freund der Erde", der neue Roman des amerikanischen Erfolgsautors T.C. Boyle im Hanser Verlag
Das Buch spielt im Jahr 2025 und erzählt die skurrile Lebensgeschichte von Tyrone O'Shaughnessy Tierwater, genannt Ty. Der bekannte Öko-Terrorist hat mit spektakulären Aktionen ganz Amerika in Atem gehalten und dafür mehr Zeit im Knast verbracht als mit seinen zwei Ehefrauen. Nun muss der 75-Jährige tatenlos zusehen, wie der Treibhauseffekt weltweit zuschlägt. An der Loire wird statt Wein Reis angebaut, Kalifornien verkommt zur Schlammwüste. Das überraschende Angebot eines schwerreichen Popstars zur Rettung verwahrloster Wildkatzen reißt ihn noch einmal aus seiner Letargie, und Ty's letztes Öko-Abenteuer beginnt.
"Verschwörung gegen den Papst" von Valeska von Roques im Blessing Verlag
Am 13. Mai 1981 schießt der Türke Ali Agca auf Papst Johannes Paul II. und verletzt ihn lebensgefährlich. Die Öffentlichkeit ist bald von der Schuld des KGB überzeugt, aus Mangel an Beweisen bleibt das Jahrhundertverbrechen jedoch ungeklärt. Die langjährige Korrespondentin des "Spiegel" hat sich intensiv mit den Hintergründen des mysteriösen Attentats beschäftigt und bei der CIA, der Stasi und im Vatikan recherchiert. In ihrem Buch legt sie Beweise vor, dass die Verschwörung gegen den Papst nicht von Moskau aus gesteuert wurde. Ebenso steht für sie fest, dass westliche Geheimdienste die vollständige Aufklärung des Verbrechens verhindert haben.
"Die große Beleidigung" von Wolf Wondratschek im Hanser Verlag
Der Münchner Dichter überrascht diesmal mit vier leisen und leichtfüßigen Geschichten aus dem Künstlermilieu. So begegnen wir einem erfolgreichen Filmregisseur, der zu erblinden droht, einer alternden Ballerina, die zur Trinkerin wird. Der Violinvirtuose Auermann scheitert an seinem Lampenfieber und jobbt stattdessen als Stehgeiger für einen Schweizer Banker. Wondratscheks melancholische Helden haben alles für ihre künstlerische Karriere aufs Spiel gesetzt und auf den großen Durchbruch gehofft. Sie leiden unter ihren Misserfolgen und dem vergeudeten Talent.
"39,90 - Neununddreißigneunzig", der provokante Insider-Roman von Frédéric Beigbeder im Rowohlt Verlag
Octave Parango hat einen Topjob in einer noblen Pariser Werbeagentur. Der begnadete Texter soll den fettfreien Joghurt "Maigrelette" an die Käufer bringen. Mit vier Gramm Koks am Tag und einer gehörigen Portion Zynismus kein Problem. Doch eines Nachts, bei Dreharbeiten zu einem Werbespot, entlädt sich sein ganzer Hass auf die Käuflichkeit der Welt in einer blutigen Gewalttat. Mit seinem rasanten Enthüllungsroman schockierte der 35-jährige Werber ganz Frankreich. Das Buch kostete Frédéric Beigbeder den Job und machte ihn zum gefragten Medienstar.
"Männer - Eine Spezies wird besichtigt" von Dietrich Schwanitz im Eichborn Verlag
Früher galt der Mann als Krone der Schöpfung, heute wird er als Schlaffi, Macho oder Egomane belächelt. Der Hamburger Bestsellerautor hat zur Ehrenrettung seiner Geschlechtsgenossen eine kritische Bestandsaufnahme gewagt. Sein Buch ist eine provokante Abrechnung mit männlichem Größenwahn und falschverstandenen weiblichen Forderungen. Für Schwanitz gibt es keine Tabus in zwischenmenschlichen Beziehungen und keine Schuldzuweisungen im Geschlechterkampf. Er schreibt witzig und weise über männliche Tugenden und Schwächen. Ein gelungenes Aufklärungsbuch für jedermann.
"Das Fest des Ziegenbocks" ein neuer Roman von Mario Vargas Llosa im Suhrkamp Verlag
Spannend wie ein Politthriller liest sich das Buch über den Diktator Rafael Léonidas Trujillo, der 30 Jahre lang die Karibik beherrscht hat. Vargas Llosa beleuchtet die letzten Lebenstage des gefürchteten Politikers, der mit teuflischen Intrigen und brutalem Terror regiert. Während sich willfährige Minister noch um sein Wohlergehen sorgen, bereiten sieben Verschwörer das Attentat auf den "Großen Wohltäter" vor. Im Mai 1961 wird der 70-jährige Trujillo während einer nächtlichen Vergnügungsfahrt in Santo Domingo erschossen. Der Schlüsselroman des kolumbianischen Autors hat in Lateinamerika für heftige politische Kontroversen gesorgt.
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