ZDF-Pressemitteilung
Exklusiv-Interview in "ZDF.reporter" am 23. Mai 2001, 21.00 Uhr
Mainz (ots)
Thüringens Rechtsextremistenführer bestätigt V-Mann-Tätigkeit und Finanzierung von Neonazi-Propaganda durch den Verfassungsschutz
In einem Exklusiv-Interview mit der Sendung "ZDF.reporter" hat der ehemalige NPD-Spitzenfunktionär Tino Brandt erstmals bestätigt, dass er "mit Sicherheit mehr als einen fünfstelligen Betrag" vom thüringischen Verfassungsschutz erhalten hat. Er habe das Geld nicht privat benutzt, sondern, so Brandt wörtlich, "das gesamte Geld ist in die politische Arbeit geflossen...finanziert worden ist ein Hauptteil unserer Aufkleber". Brandt konkretisiert: Die Gelder "sind mit Sicherheit in den Aufbau unserer Internet-Seite mit geflossen, die sind mit Sicherheit für Rudolf-Hess-Aktionen geflossen." Brandt bestätigt weiter, dass der Verfassungsschutz durch die Zahlungen an ihn den Aufbau des Thüringer Heimatschutzes (THS) "mitfinanziert" habe.
Der THS wird in dem gestern von Thüringens Innenminister vorgelegten Verfassungsschutzbericht als größte organisierte Neonazi-Organisation im Land aufgeführt. Der Verfassungsschutz stellt in diesem Bericht bei THS- Anhängern "vermehrt offen gelegtes nationales sozialistisches Gedankengut" fest.
Auf die Frage von "ZDF.reporter", wem gegenüber Brandt denn loyal gewesen sei, dem Landesinnenministerium oder der politischen Arbeit des Thüringer Heimatschutzes, antwortet der Rechtsextremist: "Ich habe mich natürlich der politischen Arbeit verpflichtet gefühlt, die ich selber gemacht habe".
Das ausführliche Interview und den Bericht über die Finanzierung rechtsextremer Aktionen durch den Thüringer Verfassungsschutz am Mittwoch, 23. Mai 2001, 21.00 Uhr, in "ZDF.reporter".
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