"Der Große Teich" - ZDF zeigt transatlantische Reportage von Wolfgang Herles
Mainz (ots)
Der Atlantik: Noch vor 500 Jahren war er für Europäer das Ende der Welt. Dann wurde er zum Schlachtfeld von Wirtschaftsinteressen, zur Brücke zwischen Kontinenten und Kulturen. Er ist Dreh- und Angelpunkt in Wolfgang Herles Reportage "Der Große Teich". Das ZDF sendet seinen Zweiteiler am Freitag, 23. August, 23.30 Uhr, und am Freitag, 30. August 2013, 23.45 Uhr.
"Der Große Teich" zeigt Begegnungen mit Menschen, deren Leben mit der Geschichte des Atlantiks verbunden ist. Für Herles ist seine Reportage "ein ungewöhnliches politisch-historisch-kulturelles Reisefeuilleton", mit dem er "zu einem neuen Bewusstsein gegenüber dem Atlantik beitragen möchte, den die meisten Menschen im Flugzeug gedankenlos überqueren".
Teil 1, "Ozean der Freiheit" (Freitag, 23. August 2013, 23.30 Uhr), beginnt in Island, wo am Polarkreis die amerikanische und die europäische Kontinentalplatte aufeinanderstoßen. Dort tagte vor mehr als 1000 Jahren das erste repräsentative Parlament der Welt, das der Wikinger, die auch als erste den Atlantik überquerten und in Nordamerika siedelten.
Walfang, heute noch praktiziert, wird zur wirtschaftlichen Grundlage der frühen amerikanischen Kolonien. Wolfgang Herles trifft auf Cape Cod Charles "Stormy" Mayo, einen Meeresbiologen und Walschützer.
Eng verbunden mit dem Atlantik ist die Geschichte der Demokratie. Die Ideen der Tea Party in Boston gegen Englands Krone beflügelten die Französische Revolution. So wanderten im Lauf der Geschichte die Ideen der Freiheit immer wieder über den Atlantik.
Ein Ozean der Freiheit war der Atlantik für Millionen von Auswanderern. Auch der deutsche Jude Fritz Stern entkam 1938 auf einem Schiff den Nazis. In New York wurde er zum berühmten Historiker, der sich heute vehement um die transatlantischen Werte sorgt, die Werte der Freiheit.
Einen Überschuss an Freiheit dagegen beansprucht die moderne Finanzindustrie. Deshalb führt die Reportage weiter auf die alte Freibeuterinsel Grand Cayman, den fünftgrößten Finanzplatz der Welt, die berüchtigtste Steueroase. Wolfgang Herles diskutiert dort mit führenden Akteuren.
Teil 2, "Auf der Sklavenroute" (Freitag, 30. August 2013, 23.45 Uhr), beginnt an der westafrikanischen Küste in Ghana, wo die historischen Handelsplätze der Sklavenjäger an eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte erinnern. Dort trifft Wolfgang Herles auf Rückwanderer. Frauen, die im Westen Karrieren als Ärztin, Pädagogin und Anwältin machten, deren Engagement nun aber dem Land ihrer Vorfahren gilt.
Auf den Kapverden besteigt das Reportageteam des ZDF das deutsche Forschungsschiff "Meteor", das den Atlantik überquert, um die Tiefsee zu erkunden. Klimawandel und Überfischung haben enorme Auswirkungen auf die Ökosysteme des Atlantiks.
Schließlich führt der Weg nach Brasilien, dem Land, in dem die meisten Sklaven landeten, und dessen neuer Reichtum ebenfalls aus dem Atlantik kommt: Öl aus den tiefsten Gesteinsschichten vor der Küste. Wolfgang Herles stellt einen der neuen Reichen Brasiliens vor, der die Hälfte seines Profits aus den Ölquellen in Umweltprojekte investiert.
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