ZDF-Programmhinweis
Dienstag, 24. September 2013, 22.15 Uhr
37°
Endstation Pleite?
Mainz (ots)
Dienstag, 24. September 2013, 22.15 Uhr 37° Endstation Pleite? Vom Kampf gegen die Schulden Bislang läuft alles nach Plan. Das Einkommen scheint sicher, die Beziehung harmonisch, die Familie gesund. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Kritische Lebensereignisse - Arbeitslosigkeit, Trennung oder Scheidung, Krankheit oder Tod eines Partners - können Menschen in einer vermeintlich sicheren finanziellen Lebenslage aus der Bahn werfen. Nach dem Pech folgt die Pleite: Kredite müssen weiterhin getilgt, die alltäglichen Kosten beglichen werden. Der Schuldenberg wird unübersichtlich, am Ende bleibt häufig nur die Privat-Insolvenz. Aber auch Selbstständige, besonders Klein- und mittelständische Unternehmer, kann es treffen. Wenn die Einnahmen ausbleiben, abhängig von der schwankenden Konjunktur und dem sinkendem Konsumverhalten, müssen sie Konkurs anmelden. "37°" begleitet zwei Familien bei ihrem Kampf um ihre Existenz und gegen die Schulden. Ein Kampf nicht nur mit Gläubigern und Banken, sondern auch ein Kampf gegen den sozialen Abstieg und für den Erhalt der eigenen Würde. Ein kleines bescheidenes Reihenendhaus im Bergischen Land. "Das müsste als Eigentum doch wohl zu machen sein", denken sich Sandra und Michael F. Die monatliche Rate für die Kredit-Abzahlung, 450 Euro, ist etwa so hoch wie die Miete für eine Wohnung, zwei Einkommen sichern die Kosten. Doch dann kommt es anders: Zwei Autos gehen kurz hintereinander kaputt. Als selbstständiger Paketfahrer muss Michael F. erneut einen Kredit aufnehmen, um mit einem neuen Auto weiter seiner Arbeit nachgehen zu können. Als dann noch seine Frau krankheitsbedingt ausfällt und nicht weiter mitverdienen kann, bricht alles zusammen. Die Kleinfamilie mit dem neunjährigen Sohn Nick ist finanziell am Ende. Der Verdienst des Alleinverdieners reicht nicht mehr für die monatlichen Fix-Kosten und zur Tilgung der Raten. "Wir haben oft gar nichts mehr im Kühlschrank, wissen nicht, wie wir durch die Woche kommen sollen. Sandra und Michael suchen sich einen Schuldnerberater, der ihnen helfen soll, eine Perspektive zu entwickeln. Sie wollen das Haus unbedingt halten, doch bleibt am Ende nur die Privat-Insolvenz? Das Hotel "Schwan" ist ein historisches Traditionshaus im Rheingau. Seit dem 17. Jahrhundert dient es als Herberge - doch wie lange noch kann die jetzige Chefin Martina W. den Betrieb aufrechterhalten? Denn die 48-jährige Martina ist überschuldet, ein Insolvenzverfahren läuft. Bedingt durch die Finanzkrise blieben die Gäste aus, zu lange hat sie den Betrieb unrentabel geführt, zu spät den Betrieb umstrukturiert. Sollte es ihr nicht gelingen, das Hotel lukrativ zu verkaufen, haftet Martina mit ihrem Privatbesitz, die Mutter von vier Kindern müsste dann wohl Harz IV beantragen. Doch Martina W. gibt nicht auf. Das Restaurant hat sie eingestellt, betreibt das Haus weiterhin als Garni-Hotel. Notgedrungen musste sie Personal entlassen: Rezeption, Frühstücksdienst, Tagungsorganisation, mit ihrem Lebensgefährten betreibt sie das 101-Bettenhaus nun zu zweit, schuftet von morgens bis abends, damit am Ende alle Gläubiger bedient sind. Das kostet Kraft. "Aber bevor ich aufgebe und hinschmeiße, muss viel passieren", sagt Martina. Doch das Bangen geht weiter: Wird der zahlungskräftige Investor kommen?
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