"Ohne Eltern im fremden Land"
ZDF-Reihe "37°" dokumentiert das Leben von jugendlichen Flüchtlingen in Deutschland (FOTO)
Mainz (ots)
Schätzungen des zuständigen Bundesfachverbandes zufolge sollen 2015 über 30 000 Kinder und Jugendliche ohne Eltern nach Deutschland gekommen sein. Für die ZDF-Reihe "37°" hat Autorin Ulrike Schenk drei dieser jungen Menschen über einen Zeitraum von vier Monaten begleitet. In der Dokumentation "Ohne Eltern im fremden Land - Jugendliche auf der Flucht", die am Dienstag, 16. Februar 2016, 22.15 Uhr, im ZDF zu sehen ist, dokumentiert sie das Leben der Teenager, das geprägt ist von Sorgen um die Angehörigen und den eigenen Aufenthaltsstatus. Doch es besteht auch Hoffnung auf eine bessere, eine sichere Zukunft in Deutschland. Wie wird ihr langwieriges und kräftezehrendes Asylverfahren ausgehen?
"Was hättest du an meiner Stelle getan, wenn du nie weißt, ob du abends noch lebst?", fragt Samir. Er berichtet in "37°", wie er im Alter von 15 Jahren vor den Taliban aus dem besonders gefährlichen Osten Afghanistans geflohen ist. Sein Vater ist tot, seine Mutter hat er auf der Flucht verloren. Samir hat in nur zehn Monaten so gut Deutsch gelernt, dass er es in die neunte Klasse einer Wiesbadener Realschule geschafft hat. Aber der sensible Junge leidet darunter, dass sich sein Asylverfahren so lange hinzieht.
Abdifatah wurde mit 13 Jahren von seiner Mutter auf die Flucht geschickt. Sein Vater war in Somalia vor seinen Augen von Al-Shabaab-Milizen ermordet worden. Seine Mutter lebt inzwischen mit den beiden kleinen Geschwistern in einem Flüchtlingslager in Kenia. Abdifatah ist gerade 16 geworden und kämpft mit Unterstützung einer Hamburger Anwältin für ein Wiedersehen mit der Familie. Aber ein Brief von der Ausländerbehörde macht erst einmal alle Hoffnung zunichte.
Yeshi ist im Alter von 16 Jahren aus Tibet geflohen. Ihre Mutter verschwand bei einer Demonstration gegen die chinesischen Machthaber spurlos, der Vater starb an den Folgen chinesischer Haft. Yeshi ist Buddhistin und möchte Krankenschwester werden. Obwohl sie schon vor über einem Jahr eine sechsstündige Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Karlsruhe hatte, weiß Yeshi immer noch nicht, ob sie bleiben darf.
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