"Der Wolf vor der Haustür": "ZDF.reportage" über die Rückkehr des Raubtieres (FOTO)
Mainz (ots)
Der Wolf kehrt nach Deutschland zurück - diese Schlagzeile war zuletzt häufig zu lesen. Auch Nachrichten über getötete Schafe und Rinder sowie über alarmierte Jäger und Landwirte machten die Runde. Die "ZDF.reportage" "Der Wolf vor der Haustür - Ein Raubtier kehrt zurück" geht am Sonntag, 19. Juni 2016, 18.00 Uhr, der Frage nach, ob ein konfliktfreies Zusammenleben mit den geschützten Tieren möglich ist.
Der Wolf steht unter Artenschutz und darf nicht gejagt werden. Vor 150 Jahren wurde er in Deutschland ausgerottet, seit dem Fall der Mauer ist er wieder da: Er kam aus Polen und siedelte zunächst in der Lausitz, auf Truppenübungsplätzen und in ehemaligen Braunkohle-Tagebau-Gebieten. Heute sind Wölfe bereits in fünf Bundesländern wieder heimisch und vermehren sich: Zur Zeit sind es geschätzt 350 Tiere, die Deutschland durchwandern oder sesshaft geworden sind.
Von der Lausitz bis zum Allgäu macht der Wolf entsprechend Schlagzeilen. Schäfer Tino B. hat gut 20 Schafe verloren, dabei hat er Herdenschutzhunde und drei Esel auf der Weide, die seine Herde schützen sollen. Die üblichen Elektrozäune sind längst kein Hindernis mehr. Der Schäfermeister bastelt an einem neuen Zaunsystem. Früher wollte jeder Schäfer mit seiner Herde der Erste auf der Weide sein, heute wartet man auf die anderen. Landwirte und Züchter fühlen sich in ihrer Existenz bedroht, zumal nur ein Teil ihrer Schäden ersetzt wird. Und nicht nur Nutztierhalter sind betroffen. In Dörfern, in denen ein Wolf gesichtet wurde, haben Familien Angst, spazieren zu gehen, lassen Eltern ihre Kinder nicht mehr allein aus dem Haus. Die Wolfs-Freunde dagegen plädieren für eine tierische Willkommenskultur, freuen sich über jedes neue Wolfsrudel und fordern mehr Lebensraum für den Rückkehrer.
Die "ZDF.reportage" von Autor Ulli Rothaus begleitet geplagte Landwirte und Schäfer, aber auch Menschen wie Matthias und Birgit Vogelsang, die mit Wölfen leben und arbeiten.
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