"Wie wir zu Patienten gemacht werden"
"ZDFzoom" über "Das Geschäft mit der Krankheit" (FOTO)
Mainz (ots)
Medikamente sind ein Milliardenmarkt: 2014 gaben die Deutschen über 33 Milliarden Euro für Arzneimittel aus - so viel wie nie zuvor. Werden wir immer kränker? Oder werden wir krank geredet? "ZDFzoom" untersucht am Mittwoch, 29. Juni 2016, 22.45 Uhr, "Das Geschäft mit der Krankheit - Wie wir zu Patienten gemacht werden".
Die Botschaft der Pharmabranche lautet: Für und gegen alles gibt es die passende Medizin. Doch Kritiker wenden ein, dass immer häufiger normale Zustände zu Krankheiten erklärt werden. "ZDFzoom" begibt sich auf Spurensuche bei so genannten erfundenen Krankheiten.
"Ein klassisches Beispiel für eine erfundene Krankheit sind die so genannten Wechseljahre des Mannes. Die gibt es nicht", so die pharmakritische Ärztin Dr. Christiane Fischer in der Dokumentation. Die Industrie dagegen bestreitet, gewöhnliche Beschwerden zu behandlungsbedürftigen Zuständen zu stilisieren: "Wir erleben des Öfteren, dass junge Leute älteren Menschen erklären wollen, dass ihre Alterungsbeschwerden normal seien. Ältere Leute sehen das völlig anders", so Siegfried Throm vom Verband Forschender Arzneimittelhersteller.
"ZDFzoom"-Autorin Sonja Kolonko spricht mit Ärzten und Patienten. Bei ihren Recherchen stößt sie auf Verflechtungen der Pharmaindustrie mit Ärzten und auf Strippenzieher, die sich damit brüsten, durch "intensive PR" neue Krankheitsbegriffe geschaffen zu haben. Die Dokumentation gibt Antworten auf die Frage: Wann sind Medikamente sinnvoll - und wann Geldmacherei?
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