ZDF-Pressemitteilung
Die verkauften Kinder
Die ZDF-reportage über den Menschenhandel nach Thailand
Kinder aus Kambodscha von ihren Eltern nach Thailand verkauft und dort in Knechtschaft oder zur Prostitution gezwungen: Die ZDF-reportage "Die verkauften Kinder" beleuchtet am Freitag, 5. April 2002, 21.15 Uhr ein besonders düsteres Kapitel in der endlos langen Geschichte der Kinderausbeutung. Autor Christian Sterley, der 1999 für den außenpolitischen ZDF-Schwerpunkt "Kinder ohne Kindheit" bereits über "Die traurigen Engel der Nacht" auf den Philippinen berichtet hatte, beobachtet mit der Kamera die siebenjährige Oi in den Girlie-Bars von Thailands Sündenbabel Pattaya.
Seit drei Jahren bietet Oi jede Nacht den weißen Männern in den Bars Kaugummipäckchen an. Ihre "erwirtschafteten" Münzen muss sie einer Frau abliefern, die sie "Mutter" zu nennen hat - die Frau hat das Mädchen vor drei Jahren in Poipet, einem Ort in Kambodscha an der Grenze zu Thailand, gekauft. Die leibliche Mutter von Oi konnte ihre vier Kinder, nachdem sie vom Ehemann verlassen worden war, nicht ernähren und willigte deshalb ein, als die "Einkäuferin" ihr versprach, dass ihre Kinder auf der anderen Seite der Grenze ein besseres Leben haben werden.
Doch auf der anderen Seite der Grenze wartete ein Mann, der die älteren Geschwister mit nach Bangkok nahm, während Oi zum Kaugummiverkauf in Pattaya "eingesetzt" wurde. Das Schicksal von Oi und ihren Geschwistern ist kein Einzelfall. Jeden Monat verschwinden einige hundert Kinder aus Kambodscha über die Grenze nach Thailand. Die Menschenhändler nutzen die Armut in Kambodscha, einem Land, das sich vom Vietnamkrieg immer noch nicht erholt hat. Sie ziehen durch die Slums und bieten den Eltern an, die Kinder für ein paar Jahre zu kaufen oder Miete für sie zu zahlen - die Kleinen müssen dann im Nachbarland als Kaugummi- oder Bonbonverkäufer in Knechtschaft leben, größere Mädchen landen häufig auf dem Strich.
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