"Kein Weg nach Europa": "ZDF.reportage" über die Balkanroute ein Jahr danach (FOTO)
Mainz (ots)
Im Herbst 2015 flohen Hunderttausende Menschen über die so genannte Balkanroute in den Norden Europas. Ein Jahr später scheint dieser Weg endgültig versperrt. "Kein Weg nach Europa - Die Balkanroute ein Jahr danach" heißt die "ZDF.reportage", die am Sonntag, 9. Oktober 2016, 18.00 Uhr, über die aktuelle Situation entlang der Route berichtet.
Deutschland erlebte vor einem Jahr eine der größten Zuwanderungswellen der Nachkriegszeit. Allein im Oktober 2015 registrierten die deutschen Behörden mehr als 160 000 Asylsuchende. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert: Europa hat mit dem Türkei-Deal die Ägäis abgeriegelt, Mazedonien, Ungarn, Bulgarien und Slowenien haben auf Hunderten von Kilometern Grenzzäune errichtet. Und in Passau an der Grenze zu Österreich kommen kaum noch Flüchtlinge an. Die Bundespolizei unterhält zwar immer noch eine "Bearbeitungsstraße" für Ankommende, aber die Beamten haben wenig zu tun. Am österreichischen Grenzübergang Spielfeld ist laut Polizei seit dem 6. März niemand mehr angekommen - an einer Grenzstation, die 6000 Menschen registrieren und versorgen könnte.
In Serbien und Griechenland kommen zwar auch weniger Flüchtlinge an als vor einem Jahr, aber es sind immer noch Tausende, die seit Wochen dort festsitzen. Die Atmosphäre: viel verzweifelter, hoffnungsloser, angespannter als ein Jahr zuvor. Im überfüllten Auffanglager Moria auf der griechischen Insel Lesbos brach Mitte September ein Feuer aus - die mehr als 3000 Bewohner des Lagers flohen vor den Flammen. Überfüllung und lange Verzögerungen bei der Bearbeitung von Asylanträgen haben in Moria wiederholt zu Spannungen geführt, häufig unter Angehörigen unterschiedlicher ethnischer Gruppen.
Auch wenn an Deutschlands Grenzen derzeit kaum Flüchtlinge ankommen - die "ZDF.reportage" von Lars Seefeldt und Utta Seidenspinner zeigt, dass die Flüchtlingskrise derzeit nur an Europas Außengrenzen verschoben ist. In Serbien und Moira auf Lesbos harren Menschen unter schwierigsten Bedingungen aus und warten auf eine Entscheidung, ob sie nach Deutschland weiterreisen können. Denn Deutschland ist das Traumziel der meisten.
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