Journalistenpreis "Der lange Atem" für ZDF-"Frontal 21"-Autor Herbert Klar
Langjährige Recherchen über Geldwäsche und Steuerflucht ausgezeichnet (FOTO)
Mainz (ots)
Seit vielen Jahren ist "Frontal 21"-Autor Herbert Klar Geldwäschern und Steuerflüchtlingen auf der Spur. In zahlreichen ZDF-Filmen hat er dokumentiert, wie leicht es ist, in den Steuerparadiesen dieser Welt Geld vor dem Fiskus zu verbergen. Am Dienstag, 11. Oktober 2016, wurde er dafür in Berlin mit dem Journalistenpreis "Der lange Atem" ausgezeichnet.
Mit hartnäckiger Recherche und häufig unter Einsatz verdeckter Kameras hat Herbert Klar die Netzwerke der Täter enthüllt. Er zeigt, wie Notare Scheinfirmen für Geldwäsche gründen, wie Treuhänder illegales Geld in Stiftungen parken und wie bereitwillig Banken ihren Kunden bei der Steuervermeidung behilflich sind. Herbert Klar hat die Belege für eine politische Debatte über Steuerflucht geliefert, die den Staat Milliarden kostet.
In seiner Laudatio sagte rbb-Chefredakteur Christoph Singelnstein: "Die ganze Absurdität zeigt sich, wenn mit europäischen Steuergeldern gerettete Banken bei der Steuerhinterziehung behilflich sind. Doch der Rechtsstaat Deutschland und seine angezapften Geldwaschanlagen wanken mächtig, wenn die kleine versteckte Kamera auf sie gerichtet wird. Dieses Engagement verdient es, ausgezeichnet zu werden."
Der Journalistenverband Berlin-Brandenburg (JVBB) hat den Preis "Der lange Atem" in diesem Jahr zum zehnten Male vergeben. Herbert Klar erhielt den dritten Preis der diesjährigen Verleihung. Der erste Preis ging an Dominic Johnson und Simone Schlindwein von der taz für ihre Recherchen über die Hintermänner von Kriegsverbrechen im Kongo. Adrian Bartocha und Olaf Sundermeyer (rbb/ARD) erhielten den zweiten Preis für "Einbrecher und Taschendiebe - Reisende Banden in Berlin".
Unter den Nominierten waren in diesem Jahr auch die beiden "Frontal 21"-Autorinnen Beate Frenkel und Astrid Randerath. Sie hatten sich mit ihren Recherchen über "Kinder in der Medikamentenfalle" für den Preis qualifiziert. Sie zeigen, wie Psychopharmaka zunehmend als Allheilmittel gegen das Zappel-Philipp-Syndrom eingesetzt werden und wie ein Kartell aus Pharmakonzernen und Ärzten auf dem boomenden Markt Geld verdient - auf Kosten der Kinder.
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