ZDF-Pressemitteilung
Ein hochwertiges Abendprogramm speziell für ältere Kinder
Mainz (ots)
ZDF-Fernsehrat billigt Sendezeitausweitung des Kinderkanals / Gleichzeitig mehr ARTE-Kulturprogramme für Satellitenhaushalte
Der gemeinsame Kinderkanal von ZDF und ARD plant vom 1. Januar 2003 an eine Verlängerung seiner täglichen Sendezeit bis 21 Uhr. Nach einer Pilotphase von zwei Jahren soll die um zwei Stunden verlängerte Sendezeit am Abend zum Regelbetrieb werden, teilte ZDF-Intendant Markus Schächter vor dem ZDF-Fernsehrat in Berlin mit. Der Fernsehrat stimmte der Sendezeitausweitung zu, will sich aber vor Aufnahme eines künftigen Regelbetriebs in einer weiteren Sitzung noch einmal mit den Kosten des Projektes im Einzelnen befassen.
Vor fünfeinhalb Jahren hat der Kinderkanal seinen Sendebetrieb aufgenommen und schrieb innerhalb kürzester Zeit eine öffentlich-rechtliche Erfolgsgeschichte. Heute ist das gewalt- und werbefreie Programm für Drei- bis 13-Jährige Marktführer bei den Mädchen und der beliebteste Sender der Vorschulkinder. Allerdings, so ZDF-Intendant Schächter, hat der Kinderkanal mit seinem frühen Sendeschluss um 19 Uhr auch einen entscheidenden strategischen Nachteil im Wettbewerb. Nachweislich ende die Primetime der Kinder nicht um 19 Uhr, sondern reiche - je nach Alter - bis 21/22 Uhr. Tatsächlich habe der Kinderkanal selbst auch die meisten Zuschauer in der letzten Stunde seiner täglichen Sendezeit, also zwischen 18 und 19 Uhr. Schächter: "Der Kinderkanal kann also in der sehintensivsten Zeit seiner Zielgruppe die Kinder nicht erreichen. Nach 19 Uhr gibt es kein öffentlich-rechtliches Qualitätsangebot speziell für Kinder, so dass sie häufig auf kommerzielle Programme ausweichen, die für sie ungeeignet sind". Dem könne allein mit einer Ausweitung der Sendezeit des Kinderkanals entgegengewirkt werden.
Für die Ausweitung liegen bereits Programmplanungen vor. In der Stunde bis 20 Uhr sollen familienfreundliche Zeichentrickfilme, die auch schon vor 19 Uhr erfolgreich laufen, fortgesetzt werden. Ab 20 Uhr soll sich das Programm an ältere Kinder richten mit Informations- und Unterhaltungsprogrammen. Dabei ist an Musikprogramme ebenso gedacht wie an populär aufbereitete Technik- und Wissenschaftsprogramme oder Sendungen, mit denen Kinder für Fremdsprachen begeistert werden können.
Da in der Pilotphase der Sendezeitausweitung keine zusätzlichen Mittel für den Kinderkanal zur Verfügung stehen, muss während dieses Zeitraums der Wiederholungsanteil im Programm erhöht werden. Parallel dazu würden die neuen Programmangebote für den Regelbetrieb in den Kinderredaktionen von ZDF und ARD bis zur Sendereife entwickelt.
Da der Kinderkanal sich bislang seine analoge Verbreitung mit ARTE teilte, ist vorgesehen, den bisher gemeinsam genutzten Satellitentransponder für den europäischen Kulturkanal zu wechseln und damit gleichzeitig die analoge Satellitenverbreitung des Nachmittagsprogramms von ARTE sicher zu stellen, das bisher in Deutschland nur in einigen Kabelnetzen verbreitet war. Damit könnten rund zwölf Millionen Satellitenhaushalte künftig zusätzlich das Nachmittagsprogramm (ab 14 Uhr) und in den Folgejahren das Ganztagsprogramm von ARTE sehen. Der finanzielle Mehrbedarf durch den Transponderwechsel sei durch Mittelumschichtungen bei ARTE im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung vollständig zu finanzieren. ZDF-Intendant Schächter: "Die Zukunft von ARTE liegt darin, den Sender weiterhin klar und unverwechselbar zu positionieren". Dazu müsse ARTE sein Entwicklungspotential mit einer möglichst breiten Empfangsbasis voll entfalten können.
Digital ist ARTE bereits rund um die Uhr über das digitale Programmbouquet der ARD und über die digitalen französischen Bouquets TPS und CANALSATELLITE zu empfangen. Zusätzlich wird ARTE über den elektronischen Programmführer des ZDF im digitalen ZDF-Bouquet abgebildet. Mehr als 85 Prozent der deutschen Haushalte können heute ARTE empfangen: ca. 20,5 Millionen Haushalte sind verkabelt, ca zwölf Millionen Haushalte verfügen über Satellitendirektempfang oder über Satelliten-Gemeinschaftsempfang.
Bereits seit dem 1. Januar 2001 strahlt ARTE ein eigenes Nachmittagsprogramm aus, das im Wesentlichen aus Magazinsendungen mit ungewöhnlichen Sichtweisen auf das Alltagsleben konzipiert worden ist. Künftig gibt es zusätzliche Magazine für ein jugendliches Publikum. Ergänzt wird das Nachmittagsprogramm durch "Das Beste von ARTE" und Fernseh- und Spielfilme.
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