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ZDF-Politbarometer 1 im August 2002
Leichte Stimmungsverbesserung für SPD und Kanzler
Aber weiter Mehrheit für Schwarz-Gelb

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung konnte sich die SPD von
ihrem Tief vor zwei Wochen etwas erholen, von 35 Prozent Ende Juli
auf jetzt 37 Prozent. Die Union verzeichnet leichte Einbußen, jetzt
42 Prozent (Juli 2: 43 Prozent). Bündnis90/Grüne bleiben bei 7
Prozent. Die FDP geht leicht zurück von 10 auf 9 Prozent. Die PDS
erreicht 4 Prozent (Juli 2: 3 Prozent).
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, würde durch
die längerfristigen Überzeugungen der Wähler ein etwas anderes
Ergebnis zustande kommen. Die Projektion: SPD 36 Prozent, B90/Grüne 6
Prozent, CDU/CSU 41 Prozent, FDP 9 Prozent, PDS 5 Prozent, die
anderen Parteien 3 Prozent. Alle Zahlen sind unverändert gegenüber
dem letzten "Politbarometer". Damit gibt es weiterhin eine Mehrheit
für Union und FDP.
In der Kanzlerfrage kann sich Gerhard Schröder nach dem Einbruch
vor zwei Wochen wieder verbessern. Auf die Frage, wen hätten Sie
lieber als Bundeskanzler, sagen 50 Prozent Gerhard Schröder (+ 2) und
38 Prozent Edmund Stoiber (-3).
Auf der Liste der zehn wichtigsten Politiker wenig Veränderungen.
Auf Platz 1 Joschka Fischer 1.9 (Juli 2: 1.8), Lothar Späth
unverändert 1.6, Gerhard Schröder 1.3 (Juli 2: 1.1), Angela Merkel
1.0 (Juli 2: 1.1), Otto Schily 1.0 (Juli 2: 0.9), Edmund Stoiber
unverändert 0.7, Hans Eichel unverändert 0.7, Renate Künast 0.5 (Juni
0.4). Guido Westerwelle 0.4 (Juli 2: 0.2), Gregor Gysi unverändert
-0.5.
Die Affäre um die Lufthansa-Bonusmeilen halten 37 Prozent für ein
eher wichtiges Thema und die Mehrheit von 61 Prozent für ein eher
nicht wichtiges Thema.
Die davon betroffenen Politiker sollten von ihren Ämtern
zurücktreten, meinen 17 Prozent, "nur die eingesparten Beträge
zurückzahlen", sagen 80 Prozent.
Auf die Frage, ob sich Deutschland an einem eventuellen Krieg
gegen den Irak militärisch beteiligen soll, sagen "ja" 15 Prozent,
"nein" 81 Prozent.
Auf die Frage, wer die Bundestagswahl gewinnen wird, sagen 50
Prozent (Juli 2: 49 Prozent), dass die Opposition aus CDU/CSU und FDP
gewinnt. Die Regierung erwarten 29 Prozent (Juli 2: 32 Prozent) als
Gewinner. Bei den Anhängern von SPD und Grünen geht die
Siegeszuversicht weiter zurück.
Allerdings gibt es keine klare Wechselstimmung. Auf die Frage,
wäre es an der Zeit, dass im Bund andere Parteien an die Regierung
kommen, sagen 46 Prozent "ja" und 47 Prozent "nein" Im August vor
vier Jahren sagten 68 Prozent "ja" und 29 Prozent "nein".
Die Umfragen zum "Politbarometer" wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 5. bis 8. August 2002 unter 1.106 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Fehlertoleranz bei den großen Parteien 2,8
Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,5 Prozentpunkte.
Bis zur Wahl wird das "Politbarometer" wöchentlich erhoben. Das
nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 16.August 2002,
nach dem "heute-journal".

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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