Effizienzsteigerung soll Verluste ausgleichen
Branchenkrise wirkt sich auf Werbeeinnahmen aus
Intendant Schächter: Konzentration auf Kernaufgaben im Programm
Mainz (ots)
Das ZDF steht auch in den kommenden Jahren vor der schwierigen Aufgabe, sinkende Einnahmen durch weitere Einsparungen und rationellere Arbeitsabläufe auszugleichen. Einschnitte ins Programm seien trotzdem nicht zu vermeiden, dürften aber die Wettbewerbsfähigkeit des Senders nicht beschädigen. Zu diesem Ergebnis kam ZDF-Intendant Markus Schächter vor dem Fernsehrat in einer Finanzstatus-Analyse des ZDF bis zum Ende der laufenden Gebührenperiode im Jahr 2004.
Die Gebührenerhöhung zum 1. Januar 2001 habe nur etwa zwei Drittel des tatsächlichen ZDF-Finanzbedarfs abgedeckt, sagte Schächter. Dennoch sei es gelungen, durch Verzicht auf verschiedene Vorhaben und durch zusätzliche Sparmaßnahmen die bis Ende der Gebührenperiode drohende Deckungslücke weitgehend zu schließen, so dass bis 2004 nur mit einem Defizit von 100 Millionen Euro gerechnet werden musste. "Der Preis für diese Begrenzung waren nachhaltige Eingriffe in die Abläufe des Hauses und die Struktur des Programms", so der Intendant. Zu den Maßnahmen gehörte unter anderem eine Absenkung der Kostensteigerungsraten weit unter die tatsächliche Höhe, so dass dies einer zusätzlichen Kürzung gleichkam.
Allen Beteiligten sei in den vergangenen beiden Jahren klar gewesen, dass die Finanzplanung des Senders nur dann umgesetzt werden könne, wenn die erwarteten Einnahmen stabil blieben. Sehr schnell habe man jedoch erkennen müssen, dass sich eine deutliche Verschlechterung der konjunkturellen Eckdaten negativ auf die Höhe der eingeplanten Werbeeinnahmen auswirken werde. Mittlerweile habe sich der Werbemarkt für die gesamte Medienbranche unvorhersehbar dramatisch verschlechtert. Dadurch habe sich die ohnehin schon prekäre Situation für das ZDF noch weiter verschärft. Nach den letzten verfügbaren Prognosen gehe das ZDF davon aus, dass ihm für die vierjährige Gebührenperiode bis 2004 unter dem Strich noch einmal rund 100 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen als geplant, teilte Schächter dem Fernsehrat mit.
Kurzfristig habe das ZDF den Entwurf des Haushaltsplans für 2003 in allen Bereichen durchforstet. Als mittelfristiges Einsparziel hätten sich die Verantwortlichen im Sender auf eine dauerhafte Entlastung um 50 Millionen Euro pro Jahr verständigt, sagte der Intendant.
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