ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 3. November 2002, 18.30 Uhr
Wo ist Katrin?
Über die Suche nach vermissten Kindern
Film von Michael Heuer
Mainz (ots)
Katrin Konert verschwand an Neujahrstag 2001. Zuletzt wurde sie an einer Bushaltestelle im niedersächsischen Bergen/Dumme gesehen. Das 15-jährige Mädchen kam von ihrem Freund und wollte nach Hause trampen. Doch dort kam sie nie an. Stieg sie in das Auto ihres Mörders? Das nimmt die Kripo an. Seit 18 Monaten versuchen die Ermittler, Licht in Katrins rätselhaftes Verschwinden zu bringen. Für ihre Eltern lebt sie - irgendwo im Süden. Sechs Monate lang haben ZDF-Autor Michael Heuer und sein Filmteam die Familie der vermissten Katrin begleitet. Warten auf ein Lebenszeichen. Stundenlanges Fahren durch die Nacht. Hoffnung und Verzweiflung - ein zermürbender Alltag für die Eltern.
Die Reportage dokumentiert auch die Arbeit der Ermittler. Immer wieder versuchen sie, den Fall zu rekonstruieren. Manchmal scheinen sie der Lösung ganz nah zu sein. Doch dann führen die Spuren wieder ins Leere.
Die Elterninitiative "Vermisste Kinder" in Kisdorf bei Hamburg hält seit langem Kontakt zu Katrins Familie, versucht, Mut zu machen. Diese Initiative ist in den vergangenen fünf Jahren in über 300 Fällen vermisster Kinder aktiv geworden. In Fällen, die auch gut ausgingen: Kinder, die von einem Elternteil entführt wurden, aber unversehrt nach Hause zurückkehren konnten. Junge Ausreißer, die ihren abenteuerlichen Tripp schon bald bereuten.
Weit über 30 000 Vermisstenfälle von Mädchen und Jungen werden in Deutschland jährlich registriert. Die meisten Kinder kehren irgendwann zu ihren Familien zurück. So manche Fälle enden tragisch mit einem Verbrechen. Und der Fall Konert? Wo ist Katrin?
Sonntag, 10. November 2002, 18.30 Uhr Die ZDF-reportage Leben für die Queen Bei der Leibgarde der englischen Königin Von Maria von Welser
Vor dem Buckhingham-Palast drängen sich die Neugierigen: Wachablösung. Unter lauten Kommandos wechseln die Soldaten ihre Positionen und stehen dann stundenlang still. Mögen sich die Touristen noch so verrückte Tricks ausdenken - die Männer mit den Bärenfellmützen verziehen keine Miene. Disziplin ist Ehrensache; wer die Nase schnäuzt, riskiert seinen Job. Und deshalb sind Skandale bei der Palastwache seltener als in der königlichen Familie.
Zum 75. Geburtstag der Queen wirft ZDF-Korrespondentin Maria von Welser einen Blick hinter die Kulissen der Leibgarde. Seit 300 Jahren schützen sie König oder Königin. Bei Waterloo haben sie gegen Napoleon gekämpft und auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs gegen die Deutschen.
Auch heute bewerben sich viele junge Männer für den Dienst. Die Anwärter müssen unbescholten sein, hoch gewachsen und gesund. Sie können sich für drei Jahre verpflichten oder auch für neun, doch keiner dient länger als 22 Jahre.
Die "ZDF-reportage" zeigt den Werdegang eines Leibgardisten - von der Rekrutenausbildung bis zum Dienst als "Zinnsoldat" vor Buckhingham-Palace. Ist es noch immer die Oberschicht, die ihre Söhne zu dieser Eliteeinheit schickt - oder haben auch einfache Anwärter eine Chance? Können die "Guardsmen" bei all ihren Verpflichtungen ein normales Familienleben führen? Wie steht es um Rassismus und Homosexualität unter ihnen? Schließlich: Ist das nur eine "Schönwetter-Garde" oder tatsächlich eine schlagkräftige Einheit?
Sonntag, 17. November 2002, 18.30 Uhr Die ZDF-reportage Achtung Taschendiebe! Film von Steffen Schneider
"Es ist wie im Sport", sagt Hubert Kagel (Name geändert). "Der Schnellere gewinnt." Kagel ist Fahnder der Ermittlungsgruppe TD, Taschendiebstahl, auf dem Hamburger Hauptbahnhof. Der BGS-Beamte in Zivil stellt jedes Jahr ein paar Dutzend Diebe. Er muss sie in flagranti ertappen, auf frischer Tat, sonst hat er keine Beweise. Gar nicht so einfach: "Die Taschendiebe sind organisiert. Die observieren uns genauso wie wir sie", erzählt Kagel. Katz-und-Maus-Spiel in der Bahnhofshalle. Und mittendrin Tausende ahnungslose Passagiere.
Kagels Truppe arbeitet so unauffällig wie die Diebe selbst. Lautloser Zugriff auf Bahnsteig zwölf: "Hiergeblieben", zischt ein Fahnder und hat den Täter schon am Jackenärmel. In der Hand hält der Ertappte eine Brieftasche. Gegenüber ein empörter Passant. Die Fahnder riechen Diebe, heißt es im Jargon der Branche.
Zwei Zellen stehen für die Verhafteten in der Bahnhofswache bereit. Gleich gegenüber vom Monitorraum. Hier sitzt immer ein TD-Ermittler und observiert den ganzen Bahnhof, überall Kameras, aus jedem Winkel gestochen scharfe Bilder. Das hilft bei der Jagd auf die Taschendiebe. Von hier dirigiert der Ermittler die Kollegen draußen.
Mit dem Handy, das fällt heutzutage am wenigsten auf. Nebenbei machen die Trickdiebjäger vom BGS aber auch noch alles andere an Polizeiarbeit: Nachteinsatz gegen Graffitisprayer, Alarm bei Drogenzoff auf dem Bahnhofsvorplatz, Verfolgungsjagd im Stadtexpress nach Kiel. Der ganz normale Wahnsinn im Bahnhofsmilieu.
Manchmal stehen sie auch mit einem kleinen Stand oben in der Wandelhalle: Aufklärungsarbeit für Reisende. "Leute", warnt Hubert Kagel Passanten, die interessiert stehen bleiben, "Wertsachen am Mann tragen, nichts in die Gesäßtaschen, Reißverschlüsse zu." Wer die Handtasche halboffen baumeln lässt, braucht sich nicht zu wundern, wenn plötzlich Geld und Handy fehlen.
Während Kagels Kollegen draußen wieder mal unauffällig durch die Menge streifen, nehmen die BGS-Leute in der Bahnhofswache eine neue Anzeige auf. Älteres Ehepaar, bestohlen in der S-Bahn, das Portemonnaie ist weg, 400 Mark und alle Karten. Sie weint, er guckt betrübt. Der Polizeibeamte hinterm Tresen würde gerne trösten, bleibt aber realistisch: "Ihr Portemonnaie werden sie nie wiedersehen. Und wenn, dann höchstens leer."
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