ZDF-Pressemitteilung
Rentenversicherungsträger hält Regierungspläne für "unverantwortlich"
Mainz (ots)
ZDF-Sendung "WISO": 1,5 Millionen Arbeitnehmer müssen mehr Beiträge zahlen
Die Pläne der Bundesregierung, die Schwankungsreserve der gesetzlichen Rentenversicherung abzusenken, kritisiert der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) Franz Ruland. Gegenüber dem ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" (Montag, 21. Oktober 2002, 19.25 Uhr) erklärte er: "Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Situation im nächsten Jahr halte ich eine Absenkung der Schwankungsreserve auf 60 oder 50 Prozent letztlich für unverantwortlich." Ruland weiter: "Es wäre mutiger gewesen, den Leuten reinen Wein einzuschenken und zu sagen: Angesichts der wirtschaftlichen Situation brauchen wir einen höheren Beitragssatz."
Doch trotz Absenkung der Schwankungsreserve müssen mehr als 1,5 Millionen Arbeitnehmer mit höheren Beiträgen rechnen, aufgrund der geplanten Steigerung der Beitragsbemessungsgrenze auf 5100 Euro und der Anhebung des Rentensatzes auf 19,3 Prozent. Dies führt nach Berechnungen von WISO bei den Betroffenen zu Mehrzahlungen von rund 982 Euro (West) und 819 Euro (Ost) pro Jahr. Die gleiche Belastung wird auf die Arbeitgeber zukommen.
Zur Stabilisierung der Rentenfinanzen wollen SPD und Grüne das Finanzpolster der Rentenversicherer von 80 auf 60 Prozent einer Monatsausgabe abschmelzen und die Beitragsbemessungsgrenze auf 5100 Euro anheben. Betroffen davon sind auch die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Die Beiträge zur Gesetzlichen Krankenversicherung sollen nach den bisherigen Plänen davon ausgenommen sein.
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