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ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 27. Oktober 2002 , 0.45 Uhr
nachtstudio

Mainz (ots)

   mit Volker Panzer
   Ist die Welt ein Hirngespinst?
Gäste:
   Horst Kächele (Psychoanalytiker)
   Wolf Singer (Hirnforscher)
   Christoph Wulf (Erziehungswissenschaftler)
Das Ich ist immer ein anderer und hat es im Laufe der
Evolutionsgeschichte nicht leicht gehabt. Angefangen mit Kopernikus,
der die Erde aus dem Zentrum der Welt holte, über Darwin, der die
Krone der Schöpfung vom evolutionsgeschichtlichen Sockel stürzte, bis
hin zu Sigmund Freud, der zeigte, dass das Ich noch nicht einmal Herr
im eignen Hause ist, droht ihm derzeit auch noch von Seiten der
Hirnforschung Ungemach. Das, was wir Laien als selbst bestimmte
Entscheidungen und Handlungen unseres Ichs lesen, sind in Wahrheit
nichts anderes als Hirnprozesse, Synapsenverschaltungen - letztlich
chemische Vorgänge.
Was ist das Ich überhaupt und was haben die Kränkungen dem Ich
bislang tatsächlich zugefügt? Braucht das Ich womöglich die
Kränkungen, um sich weiter zu entwickeln? Oder sind all die
Kränkungen gar nicht so tragisch und werden nur von uns unbedarften
Denkern als dramatische Entwicklungen empfunden?
Das Ich entsteht im Hirn und ist dennoch ein soziales Gebilde, das
im Kollektiv und im anderen erst die entscheidenden Ausprägungen
erfährt. Und letztlich hängt dann doch alles wieder am Körper, ohne
den das Ich heimatlos und handlungsunfähig wäre. Und obwohl wir auch
Dank der Hirnforschung immer mehr über das Ich wissen, bleibt seine
Existenz, mehr noch seine Konstitution rätselhaft. Im Hirn trennt uns
nur ein kleiner Bereich im Frontalhirn vom Affen - im täglichen
Leben, so bilden wir uns zumindest ein, dagegen eine ganze Menge. Wie
ist das zu erklären? Welche Prozesse sind hierfür verantwortlich?
Über diese und andere Fragen diskutiert Volker Panzer mit seinen
Gästen im "nachtstudio".

Rückfragen bitte an:

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