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ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 27. Oktober 2002, 18.30 Uhr
Die Menschen von Weesenstein (8) Doku-Serie über die Folgen der Jahrhundertflut

Mainz (ots)

Das Hochwasser war das Thema des Sommers. Vor allem
im Osten Deutschlands waren Städte und Gemeinden überflutet. Ganze
Landstriche wurden verwüstet. Besonders schlimm war es im sächsischen
Müglitztal. In der kleinen Gemeinde Weesenstein haben die
Wassermassen zehn von 40 Häusern zerstört. Menschen mussten mit
Hubschraubern gerettet werden. Unter den Folgen leiden sie noch
immer. "Die Seele braucht Zeit", sagt Christian Lehnert, der Pfarrer.
Sonntag für Sonntag hat das ZDF in den vergangenen Wochen in einer
Doku-Serie über das Leben der Menschen in Weesenstein berichtet: wie
sich der Alltag nach der Flut vom 12. August verändert hat, wie
Wohnungen von Schlamm und Geröll gesäubert wurden, zerstörte Häuser
abgerissen, Neubauten von Straßen in Angriff genommen wurden.
In der achten und vorläufig letzten Folge dieser Reihe erzählen
die ZDF-Reporter wie es Maria Niederle geht, die in Weesenstein von
allen liebevoll "Oma Niederle" genannt wird. Sie bereitet sich in
ihrem Übergangsquartier, einem Wohncontainer, langsam auf den Winter
vor. Dennoch findet sie die Zeit, in ihrem noch immer von der Flut
zerstörten Garten Glassplitter auszubuddeln, damit sich die Rehe, die
manchmal ganz nah an ihr Häuschen kommen, auf keinen Fall verletzen.
In ihrer Nachbarschaft arbeiten die Wirtsleute Jungnickel fast rund
um die Uhr an der Renovierung ihrer Schlossgaststätte: am 1. Dezember
soll sie wieder geöffnet werden und Weesenstein den Mittelpunkt
zurückgeben, wo man sich trifft und vieles bespricht, was im Ort so
anliegt. Und dann ist da noch das große Fest für die freiwilligen
Helfer. Mit Ehrengästen.
Die Hubschrauberbesatzung des Bundesgrenzschutzes, die im August
viele Weesensteiner quasi in letzter Minute aus den Fluten der
Müglitz rettete, ist an den Ort der Katastrophe zurückgekehrt. Für
ein paar Stunden. Anke Meyer ist den Tränen nahe. Nie werden sie und
ihr Mann Sven vergessen, wie ihre zweijährige Tochter Emelie im
Rettungsgurt über ihnen schwebte bis sie endlich im Hubschrauber in
Sicherheit war.
Nach der Flut gab es noch viele weitere Helfer in Weesenstein. Aus
ganz Deutschland waren sie angereist: mit Schaufeln, Spaten und
Gummistiefeln. Markus Stein, den sie Molotow nennen, ist sogar mit
seinem Bagger aus dem Hunsrück gekommen. Es gab keinen Unterschied
mehr zwischen Ost und West. Die Hilfe von außen hat auch den Menschen
von Weesenstein Kraft gegeben. Sie haben erfahren, dass sie in der
Katastrophe nicht alleine waren. Dafür haben sie sich in dieser Woche
mit einem großen Fest bedankt. Und Molotow hat gesungen: "We are the
world. We are Weesenstein."
Hans-Jürgen Haug, Sabine Kemper und Tonja Pölitz schildern eine
Woche in Weesenstein, in der Menschen noch einmal näher zueinander
gefunden haben. Für das ZDF-Team der Zeitpunkt, die Kameras und die
Schneidetische einzupacken. Allerdings nicht, ohne ein Versprechen zu
hinterlassen: Das ZDF wird wieder kommen.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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