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ZDF-Pressemitteilung
ZDF-Sendung "ML Mona Lisa" auf Spurensuche
Zehn Jahre danach: Wie geht es den vergewaltigten Frauen im ehemaligen Jugoslawien heute?

Mainz (ots)

m November 1992 berichtete die ZDF-Sendung "ML Mona
Lisa" als weltweit erstes Medium über systematische
Massenvergewaltigung im ehemaligen Jugoslawien. Genau zehn Jahre
später - am Sonntag, 10. November 2002, 18.00 Uhr - begibt sich "ML
Mona Lisa" nochmals auf Spurensuche, um zu erfahren, wie die Frauen
von damals ihre traumatischen Erlebnisse verarbeitet haben.
In der Nähe von Zagreb treffen die "ML"-Autorinnen Rosalija
wieder, damals eine junge Frau um die dreißig, die ein grauenhaftes
Martyrium erlebt hatte. Unzählige Male war sie von serbischen
Soldaten vergewaltigt worden, ihr Mann wurde während des Krieges
getötet. Was ist aus der heute Vierzigjährigen geworden, von der
damals niemand annahm, dass sie überleben wird?
Rosalija und viele andere vergewaltigte Frauen verdanken ihr
Überleben Asja, einer jungen Frau, die damals selbstlos die
traumatisierten Frauen aus den Lagern geholt hatte, sie mit dem
Notwendigsten versorgte und ihnen vor allem moralischen Beistand
leistete. Noch heute haben die Frauen einen engen Kontakt zu ihr.
In Sarajewo befindet sich das größte Zentrum für traumatisierte
Frauen und Kinder, genannt BISER. Hier treffen die "ML"-Reporterinnen
Aida, eine muslimische Bosnierin, die schon damals Begleiterin von
"ML Mona Lisa" war und die den Kontakt und die Unterstützung dieser
Frauen über all die Jahre aufrecht erhalten hat. BISER kümmert sich
auch um die vielen ungewollten Kinder, die als Folge der
Vergewaltigungen zur Welt kamen. Aida war Anklägerin im Prozess gegen
den Serbenführer Radovan Karadzic. In New York fiel im Juli 2000 das
Urteil gegen ihn. Darin wurde erstmals die systematische
Vergewaltigung als Kriegsverbrechen anerkannt und den Opfern eine,
wenn auch geringe, finanzielle Entschädigung zugesprochen.
Am 9. November 1992 hatten in der ZDF-Sendung "ML Mona Lisa"
muslimische und christliche Frauen aus Serbien, Bosnien und Kroatien
zum ersten Mal über systematische Massenvergewaltigungen in
serbischen Kriegslagern berichtet. Durch die Berichterstattung in "ML
Mona Lisa" rückten die vergewaltigten Frauen in den Fokus der
Weltöffentlichkeit. Politiker in vielen Ländern setzten dieses Thema
auf ihre Tagesordnung. Es folgten politische Proteste und
Demonstrationen. Menschen spendeten spontan für die gequälten Frauen,
allein in der "ML"-Redaktion kamen Millionenbeträge zusammen.

Rückfragen bitte an:

ZDF Pressestelle
06131 / 70-2120 und -2121

Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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