ZDF-Programmhinweis
Berlin direkt, Sonntag, 24. November 2002, 19.10 Uhr
nachtstudio, Sonntag, 24. November 2002, 1.00 Uhr
Mainz (ots)
Sonntag, 24. November 2002, 19.10 Uhr Berlin direkt mit Peter Hahne
Kein Ruck geht durch unser Land: Peter Hahne im Gespräch mit Roman Herzog, Altbundespräsident
Sonntag, 24. November 2002, 1.00 Uhr nachtstudio mit Volker Panzer
Antimaterie - Auf dem Weg in die Gegenwelt
Gäste: Rolf Landua (Physiker/CERN) Wolfgang Jeschke (Science-Fiction-Experte) Marie-Luise Heuser (Wissenschaftsphilosophin)
Nichts ist schneller als das Licht, sagt Albert Einsteins Relativitätstheorie. Dennoch verfügen die Raumschiffe der Föderation in der Fernsehserie "Star Trek" über Antriebe, die mit Warp 10 fliegen, und das entspricht einer 1024-fachen Lichtgeschwindigkeit. Dass diese kosmische Fortbewegungsmöglichkeit eine ungeheure Energie verschlingt, ist klar. Die Lösung: eine Materie-Antimaterie-Kammer, in der Materie und elektrisch entgegengesetzt geladene Antimaterie, miteinander in Berührung kommen, sich gegenseitig vernichten und dabei Strahlung erzeugen, die so schnell ist wie das Licht. So jedenfalls die Fiktion, wie sie der Physiker Lawrence M. Krauss in seinem Klassiker "Die Physik von Star Trek" beschrieben hat.
Antimaterie- der Stoff aus dem die Träume vom Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit und von der Existenz einer spiegelverkehrten Parallelwelt sind? Doch zunächst ist Antimaterie nur ein Stoff, der der gewöhnlichen Materie sehr ähnlich ist. So unterscheiden sich zum Beispiel das gewöhnliche Elektron und sein Gegenstück, das Positron, lediglich im Vorzeichen ihrer Ladung - bei sonst identischen Eigenschaften. Dennoch ist Antimaterie nicht von dieser Welt, denn sobald sie mit gewöhnlicher Materie zusammentrifft, vernichten sie sich gegenseitig unter Aussendung von Energie.
Mit dieser Neigung der Antimaterie, schnellstmöglich wieder zu verschwinden, haben Wissenschaftler um Rolf Landua vom Europäischen Kernforschungszentrum (CERN) in Genf jahrelang gekämpft. Durch ausgefeilte technische Tricks ist es ihnen jedoch gelungen, die beachtliche Zahl von 50 000 Atomen Antiwasserstoff herzustellen. Zwar ist dies nur ein winziger Bruchteil eines Gramms, aber selbst diese geringe Menge eröffnet den Wissenschaftlern das Tor zu weiteren Visionen. Denn wenn die Urknall-Theorie stimmt, müssen vor zirka 15 Milliarden Jahren bei der Entstehung des Kosmos die gleiche Menge an Materie und Antimaterie entstanden sein. Doch die Antimaterie verschwand nach dem großen Knall.
Wo ist die Antimaterie nach dem "Big Bang" geblieben? Gibt es Parallelwelten, höhere Dimensionen und einen Subraum, den wir nur nicht wahrnehmen? Ist das naturwissenschaftliche Paralleluniversum aus Antimaterie vergleichbar mit Gegenwelten in der Metaphysik und der Literatur? Über diese und andere Fragen diskutiert Volker Panzer mit seinen Gästen im "nachtstudio".
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