ZDF-Pressemitteilung
"Isoldes letzter Sommer"
37 Grad-Film über eine Frau, die entschlossen ist, ihr Leben zu beenden
Mainz (ots)
Eine Frau fährt zum Sterben in die Schweiz. Im August 2002 setzt sie dort ihrem Leben ein Ende. Ein Kamerateam und ein Arzt begleiten sie auf dieser letzten Reise. Die beeindruckende Dokumentation "Isoldes letzter Sommer" von Johannes Backes ist am Dienstag, 21. Januar 2003, 22.15 Uhr im ZDF in der Reihe 37 Grad zu sehen.
Von Kindheit an leidet Isolde (46) an einer unheilbaren Nervenkrankheit. Nach einer missglückten Operation vor sieben Jahren kann sie nur noch die Hände bewegen und sprechen. Ein Leben, das sie schon lange nicht mehr lebenswert findet. Seit ihre Mutter vor einigen Jahren starb, wird sie von der Schwägerin gepflegt - liebevoll und sensibel. Doch für Isolde ist es eine Qual, der Familie zur Last zu fallen. Sie fasst den Entschluss ihr Leben zu beenden. Doch die schwerst Pflegebedürftige ist auch dabei auf fremde Hilfe angewiesen. Da aktive Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt ist, plant sie in die Schweiz zu fahren um Kontakt mit der Sterbehilfeorganisation "Dignitas" aufzunehmen. Nach einem sorgfältigen Begutachtungsverfahren können in der Schweiz auch Ausländer den so genannten "assistierten Suizid" durchführen.
Isolde steckt ihre ganze verbleibende Energie in die Organisation ihres Sterbens: Sie telefoniert, stellt Anträge, besorgt sich Gutachten, mietet zuletzt das Wohnmobil, das sie nach Zürich bringen soll. Jetzt wartet sie noch ab, bis ihre Nichte die Prüfung als Krankenschwester bestanden hat.
Isolde lebt mit Bruder, Schwägerin und zwei Nichten auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf im Rheinland. Alle Bemühungen der Familie und auch des Autors Johannes Backes, der inzwischen eine freundschaftliche Beziehung zu der Kranken hat, können Isolde nicht von ihrem Entschluss abbringen. Bei den Verwandten auf dem Hof herrscht emotionaler Ausnahmezustand, als sie in Begleitung eines befreundeten Arztes und des ZDF-Kamerateams zu ihrer ersten und zugleich letzten Reise aufbricht.
Sieben Monate lang haben Johannes Backes und sein Team Isolde mit der Kamera begleitet. Entstanden ist ein bewegender Film über einen Menschen, der sich nach langer, reiflicher Überlegung entschlossen hat, seinem Leben ein Ende zu setzen, der aber dabei auf fremde Hilfe angewiesen ist. In dieser Dokumentation geht es um den Sinn des Lebens, um die absolute Abhängigkeit einer Pflegebedürftigen und um das Recht auf Selbstbestimmung bis in den Tod.
Hinweis für Redaktionen: Der Autor Johannes Backes steht für Interviews gern zur Verfügung. Er ist ab Sonntagnachmittag zu erreichen unter der Telefonnummer: 0221-438483.
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