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ZDF-Programmhinweis

Mainz (ots)

Dienstag, 22. Januar 2019, 9.05 Uhr

Volle Kanne - Service täglich
Moderation: Ingo Nommsen

Gast: Fabian Busch, Schauspieler

Bergretter in den Alpen - Wir begleiten die Einsatzkräfte
Broken-Heart-Syndrom - Gebrochenes Herz ist eine Krankheit
Alpine Köstlichkeiten - Armin Roßmeier zaubert Hüttenküche



Dienstag, 22. Januar 2019, 12.10 Uhr

drehscheibe
Moderation: Tim Niedernolte

Einbruchserie in Görlitz - Ladenbesitzer in Angst
Expedition Langen Brütz - Glücklich auf dem Land
Klein-Indien in Köln - Zwischen Gewürzen und Stoffen



Dienstag, 22. Januar 2019, 17.10 Uhr

hallo deutschland
Moderation: Sandra Maria Gronewald

Suche nach Todesschützen in Schönberg - Tod einer Mutter weiter 
rätselhaft



Dienstag, 22. Januar 2019, 17.45 Uhr

Leute heute
Moderation: Florian Weiss

Die Oscar-Nominierungen - Bekanntgabe der Favoriten
Haute Couture aus Paris - Karl Lagerfeld für Chanel



Dienstag, 22. Januar 2019, 21.00 Uhr

Frontal 21
Moderation: Ilka Brecht

Modische Magersucht - Wie Schönheitsideale krank machen
Ob Berlin Fashion Week oder die Haute Couture in Paris - Europa ist 
im Modefieber. Wie jedes Jahr zeigen internationale Designer ihre 
neuesten Kollektionen, präsentiert im Blitzlichtgewitter von jungen, 
schönen und vor allem schlanken Models mit langen Beinen.

Auf dem Laufsteg, in Castingshows, in der Werbung und in den sozialen
Netzwerken - das Model-Leben wurde gerade in den vergangenen zehn 
Jahren zum Ideal stilisiert. Die Konsequenz: Die Zahl der Mädchen und
Frauen mit essgestörtem Verhalten wächst. Davor warnt auch 
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: "Das Problem verschärft sich,
die sozialen Medien befördern das noch. Die erfolgreichen Leute sind 
untergewichtig. Die Magersuchtgefahr nimmt daher in der Tendenz zu."

Jessica Bergs arbeitete bis 2016 als Haute-Couture-Model, sie lief 
unter anderem für Dior, Valentino und Calvin Klein auf Fashion Shows 
weltweit. Die Bedingung für die Arbeit als Topmodel ist ein Hüftmaß 
von etwa 87 Zentimetern, das entspricht der Kleidergröße 32/34. Doch 
Jessica kann das nicht halten, bekommt Druck von ihrer Modelagentur 
und wird aufgefordert, abzunehmen. Denn sie sei zu dick und solle den
Umfang ihrer Oberschenkel reduzieren.

Anders als in anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland 
keine Richtlinien, die Models schützen, etwa durch ein gesetzliches 
Mindestgewicht. Das Problem sei zwar erkannt, so Lauterbach, aber 
tatsächlich hätte man sich nicht auf ein Gesetz einigen können. Der 
Politiker hält nicht nur Gewichtsvorgaben für sinnvoll, sondern auch 
eine Kennzeichnung von Fotoretuschen. Zwar entwickle nicht jeder, der
solche Bilder anschaue, ein Störungsbild wie etwa Magersucht, erklärt
die Ernährungsmedizinerin Wally Wünsch-Leiteritz. Doch essgestörtes 
Verhalten bei Mädchen und jungen Frauen steige, weil "extrem dünn" 
das Schönheitsideal sei, stellt die Oberärztin in einem 
Kompetenzzentrum für Essstörungen fest. Schätzungen zufolge fühlt 
sich heute mindestens jede zweite Frau zu dick. 

"Frontal 21" hat einen Blick hinter die Kulissen der Modebranche 
gewagt und eine "krankhaft dünne" Industrie vorgefunden.


Prüffall AfD - Völkische Töne, rassistische Hetze
Der Bericht des Verfassungsschutzes zu Bestrebungen der AfD gegen die
freiheitliche demokratische Grundordnung befasst sich auch mit der 
Gruppe "Russlanddeutsche für die AfD". Das geht aus dem 436-seitigen 
Gutachten der Behörde hervor, das "Frontal 21" vorliegt. Äußerungen 
der Gruppe deuteten auf ein "ethnisch-biologisches (...) Verständnis 
von Volk" hin. Auch fielen die "Russlanddeutschen für die AfD" durch 
islamfeindliche Positionen auf. Sie bildeten "einen zentralen 
Bestandteil in der Agitation" der AfD-Organisationseinheit.

Bespielhaft wird in dem Gutachten ein Facebook-Eintrag vom Oktober 
2018 zitiert, in dem es heißt: "Der Bevölkerungsanteil der Muslime in
Deutschland und ganz Europa steigt unaufhaltsam ... Mit einem Wort: 
es wird die Scharia herrschen!". Parteien wie die CDU/CSU seien "von 
der Idee besessen, Deutschland in einen Schmelztiegel zu verwandeln 
in dem sich Menschen aus Europa, Nahost und Afrika vermischen und ein
neues Volk bilden, welches sich dann von der regierenden Elite leicht
beherrschen lässt". 

Der Verfassungsschutz schreibt dazu: Dies sei ein "in 
rechtsextremistischen Zusammenhängen weithin verbreitetes Motiv eines
atomisierten, kulturlosen Volkes, das eben durch den aktiv 
herbeigeführten kulturellen Niedergang "leicht [zu] beherrschen" sei.
Weiter heißt es: "Regelmäßig finden sich in solchen Darstellungen 
auch antisemitische Stereotype, etwa der antisemitische Mythos einer 
jüdischen Weltverschwörung." In der Gesamtschau sei festzustellen, 
dass auch auf der Ebene der Organisationseinheiten wie der Gruppe der
"Russlanddeutschen für die AfD" "partiell ein ethnisch-biologisch 
bzw. ethnisch-kulturell begründetes Volksverständnis vertreten wird".

Der Verfassungsschutz untersucht in dem Bericht, ob die geäußerte 
Islamkritik "tatsächliche Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die 
freiheitliche demokratische Grundordnung" bietet. In grundsätzlichen 
Verlautbarungen bekenne sich die AfD zur Religionsfreiheit. 
Untergliederungen - auch die "Russlanddeutschen für die AfD" - 
sprechen sich laut Bericht "mitunter jedoch in kompromissloser Weise 
gegen eine Präsenz der Religion in Europa aus". Es sei zu prüfen, ob 
das mit dem im Grundgesetz verbrieften Recht auf freie 
Religionsausübung vereinbar sei. 

Auf ihrem Facebook-Account weist die AfD-Gruppe die Vorwürfe zurück. 
Dort heißt es, die "politischen Eliten" versuchten durch einen 
"gelenkten Verfassungsschutz massiven Druck auf die AfD auszuüben und
AfD-Mitgliedern Angst einzujagen". Das Netzwerk "Russlanddeutsche für
die AfD" habe keine Kontakte zu Rechtsextremisten. 

"Frontal 21" über das Netzwerk "Russlanddeutsche für die AfD" und 
warum der Verfassungsschutz diese Gruppe im Visier hat.


Versicherungen verfolgen Patienten - Detektive am Krankenbett
Der Druck auf arbeitsunfähige Krankenversicherte verschärft sich. 
Versicherungen setzen inzwischen zunehmend Detektive ein, um 
Patienten auszuspionieren. Dabei können schnell Persönlichkeitsrechte
und Datenschutzbestimmungen missachtet werden. Das bestätigen 
Fachanwälte für Medizinrecht und Insider der Überwachungsbranche 
gegenüber "Frontal 21". 

"Unsere Erfahrung ist, dass die Fälle leider immer mehr werden und 
vor allen Dingen die Versicherungen und die eingeschalteten 
Detekteien in eklatanter Weise gegen Persönlichkeitsrechte unserer 
Mandanten verstoßen", sagt der Kölner Rechtsanwalt Martin Reinboth 
und fügt hinzu: "Niemand darf ohne begründeten Anfangsverdacht 
Versicherungsnehmer bespitzeln."

Berufsverbände, wie etwa die Bundespsychotherapeutenkammer, hatten in
den vergangenen Jahren immer wieder auf unzulässige Kontrollanrufe 
seitens der Versicherungen bei ihren krankgeschriebenen 
Versicherungsnehmern aufmerksam gemacht. Inzwischen aber häufen sich 
die Fälle, in denen Krankenversicherungen ihre Kunden sogar rund um 
die Uhr überwachen lassen. 

Tamer Bakiner, Inhaber einer Wirtschaftsdetektei, beklagt, dass sich 
in seiner Branche zunehmend unseriöse Unternehmen etablieren. Der 
Detektiv, der auch Großkonzerne in Sicherheitsfragen berät, redet von
"immer mehr Billig-Detektiven", die bei der Verfolgung von 
Krankenversicherten mit illegalen Methoden arbeiteten. "Das Problem 
ist, dass die Krankenkassen nicht nur am Patienten sparen wollen, 
sondern dass sie auch sehr schlechte Honorare bezahlen für Detektive,
die sie beauftragen. Daher arbeiten die mit Online-Überwachung vom 
Büro oder von zu Hause aus." 

"Frontal 21" berichtet über das schmutzige Überwachungsgeschäft.


Millionen Daten im Netz - Wer steckt hinter dem Angriff?
Als eine Art Adventskalender hat ein Hacker im Dezember bei Twitter 
täglich neue Daten von Politikern, Journalisten, Rappern, jungen 
YouTube-Stars und anderen Prominenten veröffentlicht. Beim neunten 
Türchen führte der Link zu internen Informationen von "Jäger & 
Sammler", dem investigativen Format des jungen Online-Angebotes 
"funk" von ARD und des ZDF. 

Auf der Suche nach dem Täter mit dem Namen "Orbit" ermittelten die 
Behörden in der Doxing-Szene und stießen auf den 20-jährigen Schüler 
Johannes S. aus Homberg in Mittelhessen als Tatverdächtigen. Schnell 
scheint klar: Die Daten wurden von einem Scriptkiddie aus dem 
Kinderzimmer gedoxt - ein Einzeltäter, unpolitisch. 
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) lobt die rasche und 
effiziente Ermittlungsarbeit: "Wir machen in so wichtigen 
Angelegenheiten also unsere Arbeit."

Das wundert den Netzaktivisten Tarik Tesfu von "Jäger & Sammler", der
sich regelmäßig für das Format meinungsstark zu gesellschaftlich 
relevanten Themen äußert und keine Konfrontation scheut. Er wurde 
bereits vor mehr als einem Jahr gehackt, seine persönlichen Daten 
veröffentlicht und seine Social-Media-Präsenz übernommen. Von den 
Ermittlungsbehörden hörte er nach dem Angriff die ganze Zeit nichts. 

Für "Frontal 21" begibt sich Tarik Tesfu auf Spurensuche und stellt 
Jan Schürlein, durch den der der mutmaßliche Täter "Orbit" 
identifiziert werden konnte, zur Rede. Nach Angaben des 19-Jährigen, 
der aus der Hackerszene stammt und von der Polizei als Zeuge 
angesehen wird, habe er den Ermittlern mitgeteilt, dass es bereits in
der Vergangenheit eine polizeiliche Maßnahme bei "Orbit" gegeben 
hatte. Unter Hackern war Johannes S. also lange bekannt. Auch soll es
bereits Ermittlungsverfahren gegen ihn geben - und Indizien, die auf 
seine politische Gesinnung hinweisen. Warum wird das bei den 
Ermittlungen bis heute ignoriert?

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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