"ZDFzoom" über Frauenhäuser in Not (FOTO)
Mainz (ots)
Eine von Gewalt betroffene Frau findet keinen Platz im Frauenhaus - Alltag in Deutschland. Die meisten Häuser sind hoffnungslos überfüllt, es fehlt an allem: Platz, Geld und Personal. Am Mittwoch, 3. April 2019, 22.45 Uhr, berichtet "ZDFzoom" über "Frauenhäuser in Not".
Laut Statistik erleidet jede dritte Frau in Deutschland Gewalt in der Partnerschaft, und fast jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch ihren (Ex-)Partner. Deshalb sind Frauenhäuser ein wichtiger Zufluchtsort: Wieso tut Deutschland so wenig für Frauen in Not?
Die "ZDFzoom"-Dokumentation wirft einen Blick hinter die Fassaden permanent überfüllter Frauenhäuser. Warum müssen so viele Frauen in einer Notsituation abgewiesen werden? Auf der Suche nach Antworten trifft "ZDFzoom"-Autorin Vanessa Schlesier Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen von Frauenhäusern, Gewalt-Experten und Politiker. Viele Frauen berichten von schlimmen Gewalterfahrungen und der verzweifelten Suche nach einem Ausweg. Eine Bewohnerin suchte drei Monate lang nach einem Platz im Frauenhaus. Mehrere Häuser konnten sie nicht aufnehmen, weil sie überfüllt waren.
Eine Erfahrung, die viele Frauen in Deutschland machen müssen - aber auch ein Zustand, der so nicht mehr sein dürfte. Laut Istanbul-Konvention muss Deutschland genügend Plätze für Frauen in Not zur Verfügung stellen. Das internationale Abkommen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ist seit Februar 2018 in Kraft. Doch Deutschland verfehlt die Ziele der Konvention deutlich: Mehr als 21.000 Betten müssten zur Verfügung stehen, tatsächlich aber sind es nur etwa 6400, nicht einmal ein Drittel. Teil des Problems: Die Finanzierung von Frauenhäusern ist Aufgabe der Bundesländer, und bislang kocht jedes Land sein eigenes Süppchen. In manchen Ländern werden Frauenhäuser pauschal finanziert. In anderen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, wird von Fall zu Fall entschieden.
Auf Bundesebene steht zum ersten Mal die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen im Koalitionsvertrag, und auf Initiative von Familienministerin Franziska Giffey gibt es seit Herbst 2018 einen runden Tisch von Bund, Ländern und Kommunen. Die Frauenhäuser fordern, dass nun den Reden Taten folgen müssen.
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