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ZDF-Programmhinweis

Mainz (ots)

Dienstag, 9. April 2019, 5.30 Uhr

ZDF-Morgenmagazin
Moderation: Melanie Haack (5.30 bis 7.00 Uhr),
Harriet von Waldenfels, Mitri Sirin (7.00 bis 9.00 Uhr)

Israel vor der Wahl - Zum Thema: Alexander Graf Lambsdorff
EU-China-Gipfel - Gelingt die Kooperation?
Windkraftflaute - Verfehlt Deutschland die Klimaziele?
Prozess gegen IS-Heimkehrerin - Ließ sie ein Mädchen verdursten?
Theresa May trifft Angela Merkel - Das Brexit-Treffen im Kanzleramt
Siri Hustvedt stellt neuen Roman vor - Ein Treffen in Hamburg



Dienstag, 9. April 2019, 9.05 Uhr

Volle Kanne - Service täglich
Moderation: Nadine Krüger

Gäste: Devid Striesow, Schauspieler
Tilman Döbler, Kinderdarsteller

Flugchaos zur Urlaubszeit - Was sind meine Rechte als Passagier?
Eier zu Ostern - Alles über Qualität und Zubereitung
Spargelcremesuppe - Ein Rezept von Armin Roßmeier



Dienstag, 9. April 2019, 12.10 Uhr

drehscheibe
Moderation: Babette von Kienlin

Ostereierfarben - Im Test: teuer gegen billig
Expedition Deutschland: Hamburg - Frühjahrsputz im Wohnmobil
Ein Tag als... - Verkäuferin im Büdchen



Dienstag, 9. April 2019, 21.00 Uhr

Frontal 21
Moderation: Ilka Brecht

Enteignung für bezahlbare Mieten - Notwehr oder Sozialismus?

Gerade in Großstädten wie Berlin wird Wohnen immer häufiger zu einem 
Luxusgut, denn die Mieten steigen und steigen. Dort zu wohnen ist für
viele zu einer unzumutbaren finanziellen Belastung geworden. Daran 
nicht ganz unschuldig ist die Politik: Jahrelang wurden vielerorts 
Sozialwohnungen verkauft. Jetzt gingen deutschlandweit Zehntausende 
auf die Straße, protestierten gegen hohe Mieten und forderten 
Enteignungen. In Berlin fiel zugleich der Startschuss für eine 
Unterschriftensammlung, mit der das Volksbegehren "Deutsche Wohnen 
und Co. enteignen" auf den Weg gebracht werden soll.
Die Karl-Marx-Allee, ehemals Stalinallee, im Osten Berlins war das 
große Prestigeobjekt der DDR-Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg - 
ein Prachtboulevard mit luxuriösem Wohnraum im sogenannten 
sowjetischen Zuckerbäckerstil, der in den 1950er-Jahren errichtet 
worden war. 
Heute ziehen dort "Stalins Erben" in den Klassenkampf: Vier 
Wohnblöcke mit rund 700 Wohnungen wollte der Immobilienkonzern 
Deutsche Wohnen hier kaufen. Doch dagegen gingen die Bewohner auf die
Barrikaden, weil sie stark steigende Mieten fürchteten. Denn das 
börsennotierte Unternehmen, das nach eigenen Angaben 167.000 Wohn- 
und Gewerbeeinheiten besitzt, davon 70 Prozent Immobilien in Berlin, 
hat als Vermieter einen zweifelhaften Ruf. 
Hilfe für die Bewohner der Karl-Marx-Allee kam von der Politik: Die 
Mieter sollen mit finanzieller Unterstützung des Senats von ihrem 
Vorkaufsrecht Gebrauch machen und selbst Eigentümer werden oder 
alternativ die Wohnung umgehend in einem sogenannten gestreckten 
Erwerb an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft weiterverkaufen. 
Mittlerweile geht es in Berlin jedoch um mehr als die Deutsche Wohnen
und Wohnblöcke in der Karl-Marx-Allee: Mit dem Volksbegehren wollen 
die Initiatoren Wohnungskonzerne enteignen, die mehr als 3000 
Wohnungen in der deutschen Hauptstadt besitzen. Eine interne 
Kostenschätzung des Senats zeigt, die Enteignungen könnten für das 
Land Berlin Entschädigungszahlungen von bis zu 36 Milliarden Euro 
bedeuten. "Frontal 21" über die Enteignungsdebatte für bezahlbare 
Mieten in Großstädten.

Wie der Kreml die AfD lenken wollte - Der Fall Frohnmaier

Die Versuche russischer Einflussnahme auf deutsche Politiker, 
insbesondere die der AfD, reichen weiter als bisher bekannt. Nach 
gemeinsamen Recherchen von "Spiegel", ZDF, der britischen BBC und der
italienischen Tageszeitung "La Repubblica" kursierte in der 
Präsidialverwaltung von Wladimir Putin vor der Bundestagswahl 2017 
ein Strategiepapier über Aktivitäten, mit denen die EU-Staaten 
destabilisiert und Propaganda für russische Positionen verbreitet 
werden sollte.
Konkret wurden hochrangigen russischen Staatsbeamten Pläne für die 
"Organisation von Demonstrationen, Kundgebungen und anderen 
Protestaktionen in EU-Ländern" und ein "wirksames Voranbringen von 
Resolutionen in den nationalen Parlamenten der Mitgliedsstaaten der 
Europäischen Union" vorgelegt, die sich gegen "antirussische 
Sanktionen" richten. Ziel sei "die Anerkennung der Krim als Teil der 
Russischen Föderation". Auch die international umstrittenen 
Wahlbeobachtermissionen und Medienkampagnen zählten zu den 
Vorschlägen. Ziel war demnach die Förderung russischer Interessen und
die "Diskreditierung" von Moskaus Kritikern.
Das Papier wurde in einer E-Mail am 3. April 2017 an einen hohen 
Beamten in der russischen Präsidialadministration geschickt. Als ein 
konkretes Projekt wird die geplante "Unterstützung" der 
Bundestagskandidatur des AfD-Politikers Markus Frohnmaier genannt, 
der schon damals mit russlandfreundlichen Positionen auffiel. 
Frohnmaiers Erfolgsaussichten bei der Bundestagswahl schätzten die 
Russen als "hoch" ein und kamen zu dem Schluss: "Er wird ein unter 
absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter im Bundestag sein."
Ein ehemaliger hochrangiger Nachrichtendienstmitarbeiter bewertete 
gegenüber "Spiegel" und ZDF Art und Aufbau des Strategiepapiers als 
plausibel, er habe ähnliche Papiere gesehen. Es passe in Russlands 
Strategie, die EU durch Schwächung zu spalten. Die Recherchen 
basieren auf Material, die das Dossier Center in London zur Verfügung
gestellt hat. Die Organisation wird vom russischen Geschäftsmann und 
Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski finanziert.
In dem Strategiepapier wird auch ein "genaues Wahlkampfprogramm" für 
"Ende nächster Woche" angekündigt. Tatsächlich wurde wenige Tage nach
dem Versand des Strategiepapiers ein eineinhalbseitiger Entwurf für 
einen "Aktionsplan" im Wahlkampf Frohnmaiers erstellt. Das Schreiben,
das "Spiegel", ZDF und BBC vorliegt, wurde von der BBC aus einer vom 
Dossier Center unabhängigen Quelle erlangt. In dem Schreiben sind 
zwei Großveranstaltungen für Frohnmaiers Wahlkampf angekündigt, von 
denen eine tatsächlich stattfand. Außerdem wird um "materielle und 
mediale Unterstützung" gebeten. Im Gegenzug stellt das Papier in 
Aussicht, Frohnmaier werde im Wahlkampf die guten Beziehungen zur 
Russischen Föderation betonen.
Der AfD-Politiker teilt über seinen Anwalt mit, er könne mit diesem 
Dokument "nichts anfangen" und wisse nicht, wer der Verfasser sei. 
Auch das Strategiepapier sei ihm nicht bekannt. Er habe nie 
"Unterstützung finanzieller oder medialer Art in Kreisen der 
russischen Politik, Wirtschaft oder Zivil erbeten". Von russischer 
Seite sei ihm nie Unterstützung dieser Art gewährt worden.
Markus Frohnmaier war von Mai 2015 bis Februar 2018 Vorsitzender der 
"Jungen Alternative", der AfD-Jugendorganisation. Vor seinem Einzug 
in den Bundestag 2017 war er Pressesprecher der heutigen 
AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel.

Deutsch-französische Freundschaft- Europa vor der Wahl

Von der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich ist viel die
Rede. Immer wieder zeigen Kameras vertraute Bilder von Angela Merkel 
und Emmanuel Macron. Doch in der realen Politik zeigt sich die 
deutsche Bundeskanzlerin spröde gegenüber dem hartnäckigen Werben des
französischen Präsidenten, gemeinsam mehr Europa zu schaffen. 
Dabei gibt es sie: die deutsch-französischen Beziehungen - ganz 
praktisch gelebt wie bei Familie Schmeing-Grognet. Sie stammt aus dem
Ruhrgebiet, er kommt aus Paris. Dagmar unterrichtet als 
Deutschlehrerin, ihr Ehemann Eric war bei der Gewerkschaft und 
arbeitet heute als Unternehmer. Seit rund 30 Jahren lebt das Ehepaar 
vor den Toren von Paris. Ihre vier Kinder sind zweisprachig groß 
geworden, in der deutschen und der französischen Kultur zu Hause. 
Der Anfang zwischen den beiden war nicht leicht. Erics Eltern sahen 
die Verbindung mit gemischten Gefühlen. Immerhin waren Vater und 
Großvater in der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung 
gegen den Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges. 
Ausgerechnet unter diesen Vorzeichen heiratet Eric eine "Boche", wie 
Deutsche damals von einigen Franzosen abwertend bezeichnet wurden. 
Doch die Kriegserinnerung verblasst, spielt heute kaum noch eine 
Rolle in der französischen Gesellschaft. 
Eine Chance für beide Seiten: Unermüdlich wirbt die Deutschlehrerin 
für ein tieferes Verständnis der französischen Schüler für 
Deutschland, der deutschen Schüler für Frankreich, indem sie etwa 
Klassenreisen, gegenseitige Besuche, Freundschaften organisiert. 
Sorgen bereitet der deutsch-französischen Familie allerdings der 
überall aufkeimende Nationalismus - sie sehen sich als Europäer. 
"Frontal 21" über eine deutsch-französische Freundschaft und die 
Begeisterung für Europa.

Pressekontakt:

ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121





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