Wo bleiben die Güterzüge? "planet e." im ZDF über Staus auf der Schiene (FOTO)
Mainz (ots)
Immer mehr Lkw sind auf den Autobahnen unterwegs, verschmutzen die Umwelt und sorgen für Staus. Die Bahn als Alternative für den Gütertransport gilt vielen Unternehmen als unattraktiv: Warum ist es für Logistiker so viel billiger, Waren mit dem Lkw zu transportieren statt mit dem Güterzug? Und was lässt sich tun, um den Warenverkehr umweltverträglicher zu machen? Die Umwelt-Dokureihe "planet e." sucht am Sonntag, 30. Juni 2019, 16.30 Uhr im ZDF, nach Lösungen - in "Volle Fahrt aufs Abstellgleis - Über das Verschwinden der Güterzüge". Der Film von Franziska Pfeffer und Marilena Schulte ist ab Freitag, 28. Juni 2019, 10.00 Uhr, in der ZDFmediathek verfügbar.
Mehr als 70 Prozent aller Güter in Deutschland werden mit dem Lkw transportiert - und nur 17 Prozent mit der Bahn. Trotz ambitionierter Klimaziele investiert der Bund bisher vor allem in den Straßenverkehr und kaum in die Schiene. Das hat Folgen: Den Satz "Schon wieder Stau!" hört man nicht nur auf der Autobahn, sondern auch im Güterzug. "planet e." begleitet einen Güterzug von Wuppertal bis Verona - vom Beladen über Grenzkontrollen bis zur Ankunft am Zielbahnhof. Da am deutschen Schienennetz jahrelang gespart wurde, kommt es auf den wenigen übrig gebliebenen Gleisen und vor allem an Knotenpunkten oft zu Verzögerungen. Experten wie der Verkehrswissenschaftler Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin fordern: Damit der Güterzug für Logistiker eine attraktive, pünktliche Option wird, muss das Schienennetz dringend ausgebaut und modernisiert werden. Laut "Masterplan Schienengüterverkehr" will die Bundesregierung bis 2030 112 Milliarden Euro dafür ausgeben. Ist das ausreichend?
Deutschlands Nachbarländer sind da weiter: In der Schweiz werden rund 40 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene transportiert. Betrachtet man nur die Alpenregion, sind es sogar 70 Prozent. Das lässt sich die Regierung einiges kosten: Jährlich werden in der Schweiz umgerechnet 365 Euro pro Person für den Schienenverkehr ausgegeben. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 64 Euro. Auch Österreich nimmt im europäischen Schienengüterverkehr eine führende Rolle ein. Um die Lkw von der Straße zu holen, setzt das Alpenland sogenannte "rollende Landstraßen" ein: Direkt hinter der deutsch-österreichischen Grenze können Lkw auf einen Güterzug auffahren, der sie im Huckepack durch ganz Österreich bis nach Italien bringt. Kann dieses Konzept auch in Deutschland funktionieren?
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