ZDF-Doku "Böse Bauten": Hitlers Architektur - Spurensuche in Weimar und Umgebung (FOTO)
Mainz (ots)
Hitler wollte Weimar zu einer Nazi-Musterstadt machen, und die Spuren davon findet man noch heute. Diese dokumentiert am Sonntag, 6. Oktober 2019, um 0.35 Uhr "Hitlers Architektur - Von Weimar bis zum Krieg", der sechste Teil der ZDF-Reihe "Böse Bauten", die sich mit dem baulichen Erbe aus der NS-Zeit beschäftigt. Vom Goethehaus bis zum KZ Buchenwald: Glanz und Elend liegen nah beieinander in der Klassikerresidenz.
Ausgerechnet aus Weimar sollte eine NS-Mustergauhauptstadt werden. Das ehemalige Gauforum bestimmt heute noch das Bild der Stadtmitte. Wie soll man mit den Bauten umgehen? Weimar ist eine der Lieblingsstädte Adolf Hitlers gewesen. Residiert hat er häufig im 1937/38 neugebauten Hotel Elephant. Vom Balkon aus trat er damals mit dem berüchtigten Thüringer NSDAP-Gauleiter Fritz Sauckel vor die Menschen. Dessen riesige Dienstvilla, im Stil eines Stadtpalais, ist heute eine Schulungsstätte der Bundesagentur für Arbeit. Zahlreiche weitere Bauten zeugen hier noch von der NS-Zeit: Die Erweiterung des Goethe-Nationalmuseums, eine völkische Gedächtnishalle für Friedrich Nietzsche, die seit Jahren leer steht, und die evangelische Johanneskirche, ein Bauwerk aus dem Jahr 1938, das damals überwiegend nazitreuen Christen gewidmet war.
Das grausamste Kapitel der Geschichte Weimars zeigt sich im unmittelbar benachbarten ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg. Mehr als 56.000 Menschen starben dort in einem der gefürchtetsten SS-Lager in Deutschland. Die Dokumentation begleitet junge Erwachsene, die Erinnerungsarbeit für die Gedenkstätte leisten, und sucht die letzten vorhandenen Baureste auf.
Die ZDF-Reihe "Böse Bauten" ist im Jahr 2018 mit dem Journalistenpreis des "Deutschen Preises für Denkmalschutz", der auf diesem Gebiet höchsten Auszeichnung in der Bundesrepublik Deutschland, ausgezeichnet worden.
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