Schätze im Schutt: "plan b" im ZDF über die Nutzung alter Rohstoffe (FOTO)
Mainz (ots)
Die Bauindustrie boomt - und verschlingt große Mengen an Rohstoffen. Mehr als die Hälfte aller Abfälle kommt hierzulande aus dem Bausektor - das meiste landet geschreddert im Straßenbau. Doch es gibt Menschen, die umdenken, die aus altem Bauschutt neue Häuser bauen. "plan b" begleitet im ZDF am Samstag, 2. November 2019, 17.40 Uhr, Pioniere der Rohstoffernte - in "Schätze im Schutt - Alte Rohstoffe neu genutzt".
"Wir müssen Metalle, Glas, Steine, Fliesen, Ziegel und Keramik nur in einen neuen Kreislauf bringen", erklärt Nils Nolting, Architekt des ersten Recyclinghauses in Hannover. Massivholz bildet den Rohbau, alte Gehwegplatten wurden zum Estrich, ein rosa-schimmernder Terrazzo entstand mit Ziegelsplitt, und die Fenster stammen aus einem ehemaligen Jugendzentrum. "Wir haben nicht nur viele Baustoffe recycelt, wir haben auch Bauteile neu überarbeitet und völlig anders wieder eingesetzt", sagt Nolting rückblickend.
Alten Baustoffen zu neuem Leben verhelfen - daran arbeitet auch Tom van Soest in den Niederlanden. Aus Abbruchhäusern holt er Betonreste, Ziegelbrüche, Dachpfannen, Mörtelreste, Bodenplatten und Fliesen. Inzwischen verarbeitet die Amsterdamer Firma tausend Tonnen Abfall pro Jahr zu neuen, bunten Klinker-, Fassaden- und Bausteinen.
Auf der Jagd nach wertvollen Materialien inspiziert Altmetall-Profi Brigitte Kranner auf Wertstoffhöfen in der Nähe von Wien alte Kabel, aussortierte Heizungen oder Aluminiumfenster. In wenigen Sekunden schätzt sie ab, welchen Wert das reine Kupfer hat, das sie aus einem Kunststoffkabel schält. Das kann zu hundert Prozent recycelt, eingeschmolzen und wieder zu perfektem Kupferdraht werden - mit der gleichen Qualität wie Kupfer, das aus Erz gewonnen wurde.
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