ZDF-Programmhinweis
Mittwoch, 2. Juli 2003, 16.15 Uhr
Wunderbare Welt
Gefährliche Ufer - Husaren am Krokodilfluss
Mainz (ots)
Husarenaffen gelten als die Windhunde unter den Affen: Mit 55 Kilometern in der Stunde sind sie die schnellsten Primaten der Welt. Dabei sind sie aber nicht in erster Linie an schnelles Laufen angepasst, sondern eher daran, große Strecken mit geringem Energieaufwand zurückzulegen. In ihrem Verbreitungsgebiet, der Sahelzone, finden sie wenig Nahrung und deshalb müssen sie täglich weite Strecken zurücklegen. 100 Quadratkilometer große Reviere sind keine Seltenheit: Da zahlt es sich aus mit den im Vergleich zur Körpergröße längsten Armen und Beinen aller bodenlebenden Primaten gesegnet zu sein. Diese Körperproportionen erlauben ihnen ihre kraftsparenden Wanderungen und nebenbei auch gelegentliche rasante Sprints. Ihr karger Lebensraum hinterließ Spuren in ihrem Sozialsystem. Im Vergleich zu den meisten anderen, sehr kontaktfreudigen Affen, halten die Tiere zueinander Abstand, um Streitereien über das wenige Futter zu vermeiden. Nur ein Männchen stellt sich an die Spitze jedes Weibchentrupps, den er hartnäckig gegen jeden Rivalen verteidigt. Diese Männchen sind ausgesprochen farbenprächtige Erscheinungen und ihr strahlend roter Pelz, der ihnen zusammen mit dem weißen Bauchfell den Namen "Husarenaffen" einbrachte, ist ein weithin sichtbares Signal an Konkurrenten.
Der Film begleitet einen Trupp auf den Ebenen am Grumeti Fluss in der westlichen Serengeti. Im Fluss leben die größten Krokodile Afrikas und von Juni bis Juli ziehen die Massen der Gnuherden an den Grumeti. Selbst für die robusten Paviane also unruhige Zeiten, und die Husaren versuchen gar nicht erst, sich dem Spektakel zu stellen. In der Serengeti sind sie am äußersten Rand ihres Verbreitungsgebietes, und die viel schwereren Paviane sind ihnen körperlich deutlich überlegen. Sie beanspruchen die fruchtbaren Ufer des Flusses, während die Husaren mit dem trockenen Dornbusch vorlieb nehmen müssen. Doch die schlimmste Dürre seit 70 Jahren wendet das Blatt: Während der Fluss austrocknet, werden Hunderte von Flusspferden und Krokodilen in den letzen Schlammlöchern zusammengedrängt, die Paviane schleppen sich unterernährt dahin, und die Husaren sind mit ihren Anpassungen an die trockenen Halbwüsten endlich einmal im Vorteil - bis die nächste Regenzeit kommt.
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