"Das Geheimnis der Bilder": ZDFkultur im Museum Neues Weimar
Mainz (ots)
Von großen Meistern bis zu faszinierenden Neuentdeckungen: In der kommenden Ausgabe von "Das Geheimnis der Bilder" erkundet ZDFkultur herausragende Arbeiten aus dem Museum Neues Weimar, zu sehen ab Mittwoch, 30. September 2020, unter https://geheimnis-der-bilder.zdf.de/
Ein interaktiver Streifzug durch die Kunstgeschichte: Das Online-Modul "Das Geheimnis der Bilder" lädt dazu ein, bedeutende Werke ganz unterschiedlicher Epochen aus Museen in Deutschland zu entdecken: Beim Klick auf Bildpunkte erhalten Kunstneugierige Hintergrundinformationen über kunsthistorische oder gesellschaftliche Zusammenhänge, über Werk und Künstler sowie über verschlüsselte Botschaften. Die Inhalte werden in Kooperation mit Kuratorinnen und Kuratoren aus den jeweiligen Ausstellungshäusern entwickelt. Mit jeder neuen Ausgabe von "Das Geheimnis der Bilder" erweitert sich das Spektrum.
Das Museum Neues Weimar, das heute zur Klassik Stiftung Weimar gehört, wurde 1869 als Großherzogliches Museum eingeweiht, Gründer war Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach. 14 Arbeiten aus der aktuellen Präsentation des Hauses stellt jetzt "Das Geheimnis der Bilder" vor. Darunter Werke von Claude Monet, Auguste Rodin, Max Liebermann und Henry van de Velde ebenso wie spannende Gemälde weniger bekannter Künstler. Eine für die damalige Kunstwelt ungewöhnliche Zusammenführung von Hochadel und Arbeitern zeigt ein Bild aus dem Jahr 1889 des Weimarer Historienmalers Hans W. Schmidt (1859-1950). Zu sehen ist der Museumsgründer Großherzog Carl Alexander in eleganter Kleidung mit Gehstock und Zylinder - zwischen Fabrikarbeitern in einer von Feuer und Schmelzöfen erleuchteten Eisengießerei. Der Landesvater war nicht nur ein leidenschaftlicher Förderer der Schönen Künste - er gründete unter anderem die Großherzoglich Sächsische Kunstschule Weimar, aus deren Vereinigung mit der Kunstgewerbeschule Weimar später das Bauhaus hervorging. Er erkannte auch früh die Notwendigkeit der technischen Entwicklung und Industrialisierung seines traditionell landwirtschaftlich geprägten Kleinstaats.
Eine weitere prägende Figur Weimars war der Impressionist Hans Olde (1855-1917). 1902 wurde er Direktor der Großherzoglichen Kunstschule. ZDFkultur und das Museum Neues Weimar stellen sein Porträt einer Dame in einem üppigen, schwarzen Spitzenkleid (1906) vor. Sie sieht den Betrachter mit freundlichem Interesse an: Elisabeth Förster-Nietzsche, die zwei Jahre jüngere Schwester des großen Philosophen und seine umstrittene Erbverwalterin. Worauf sie bei ihrem Selbstbild besonderen Wert legte, wie sie das Nietzsche-Archiv in Weimar leitete und das Image ihres Bruders gezielt manipulierte, verrät "Das Geheimnis der Bilder".
Der Star des französischen Impressionismus, Claude Monet (1840-1926), ist im Museum Neues Weimar und bei ZDFkultur mit seiner berühmten "Kathedrale von Rouen" (1894) vertreten - insgesamt 30 verschiedene Fassungen dieser Kathedralbilder schuf der Künstler. Für Weimar erwarb das Bild der prominente Kunstmäzen Harry Graf Kessler, der 1903 die Leitung des Großherzoglichen Museums übernommen hatte. Besonders interessiert an der französischen Moderne besuchte er im Jahr 1905 den Bildhauer Auguste Rodin (1840-1917) in Paris und kehrte mit einigen seiner Aktzeichnungen zurück, die er im darauffolgenden Jahr ausstellte. Darunter auch das freizügig-erotische Blatt "Weiblicher Akt, knieend im Profil" (um 1900). Welch radikale Folgen diese Rodin-Ausstellung für Kessler hatte, erfährt der Betrachter bei ZDFkultur.
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