ZDF-Pressemitteilung
US-Sicherheitsberaterin Rice im ZDF: Europas Demokratisierung als Vorbild für Nahost
Mainz (ots)
US-Sicherheitsberaterin Rice im ZDF: Europas Demokratisierung als Vorbild für Nahost
Die amerikanische Regierung will den Nahen Osten nach dem Vorbild Europas demokratisieren. In einem ZDF-Interview in Washington erklärte US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice: "Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Amerika Europa geholfen, ein ganzes Arsenal von Institutionen zu schaffen - den Marshall Plan, die NATO - und damit dazu beigetragen, dass Deutschland ein Anker des demokratischen Europa wurde. Wir versuchen dasselbe nun im Nahen Osten, mit dem Irak, dem palästinensischen Staat und mit dem, was wir in Afghanistan getan haben."
In dem Gespräch mit "heute-journal"-Moderator Claus Kleber für die ZDF-Dokumentation "Allmacht Amerika - Die Welt im Griff", die am Mittwoch, 27. August 2003, 23.00 Uhr, ausgestrahlt wird, gab sich die Strategin des Weißen Hauses macht- und selbstbewusst: "Die USA sind der machtvollste Partner in einer Allianz von Staaten, die auf der richtigen Seite der Geschichte stehen. Es kommt nun darauf an, unsere Werte auch dorthin zu tragen, wo sie bisher noch nicht Fuß fassen konnten."
Die ZDF-Dokumentation zeigt, wie die Bush-Regierung weltweit neue, flexible Bündnisse knüpft, in denen alles von der Supermacht abhängt. Die Autoren Claus Kleber und Angela Andersen filmten in Thailand, Korea, Hawaii und Afghanistan, New York, Boston und Washington.
Zur künftigen Rolle Amerikas äußert sich in der ZDF-Dokumentation auch Bill Kristol, Herausgeber des "Weekly Standard" und bekannt für seinen großen Einfluss im Weißen Haus: "Sie fragen mich, ob Amerika in den nächsten fünf, sechs Jahren noch einmal im großen Stil Krieg führen wird. Wenn George Bush im Amt bleibt, dann sage ich: Die Chancen sind ziemlich gut. Wir wünschen uns das vielleicht nicht, aber es ist schon besser für die Welt, dass Amerika entschlossen auftritt, statt sich zu drücken." In den letzten dreizehn Jahren seien mehr Leute gestorben, "weil Amerika zu vorsichtig war, als an amerikanischer Arroganz oder Übermacht", sagte Kristol, der als Vordenker der Neo-Konservativen in den USA gilt.
ots-Originaltext: ZDF
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