ZDFkultur und die Kunsthalle zu Kiel lüften das "Geheimnis der Bilder"
Mainz (ots)
Die Sammlung der Kunsthalle zu Kiel birgt eine Fülle von Werken, hinter denen faszinierende Geschichten stecken. Einige von ihnen stellt ZDFkultur in einer neuen Ausgabe des interaktiven Online-Formates "Das Geheimnis der Bilder" vor, zu sehen ab Mittwoch, 18. November 2020, unter https://geheimnis-der-bilder.zdf.de.
ZDFkultur lädt in der kontinuierlich erweiterten Reihe "Das Geheimnis der Bilder" dazu ein, bedeutende Werke aus Museen in ganz Deutschland zu entdecken: Beim Klick auf einzelne Bildpunkte erfährt man Spannendes und Unterhaltsames über die Entstehung der Werke, über kunstgeschichtliche Zusammenhänge und über das Leben der Künstler und Künstlerinnen. Die Inhalte werden in Kooperation mit Kuratorinnen und Kuratoren aus den jeweiligen Ausstellungshäusern entwickelt. Dafür stand in der Kunsthalle zu Kiel mit rund 40.000 grafischen Werken und mehr als 1200 Gemälden und Skulpturen vom 16. Jahrhundert bis heute eine immense Auswahl zur Verfügung.
Auffallend herausfordernd schaut die schöne "Unbekannte", die der russische Maler Iwan Nikolajewitsch Kramskoj um 1883 in einem Bildnis festhielt. Charles Baudelaire hatte die Magie eines intensiven Blickkontaktes mit einer Fremden 1860 in einem Gedicht eingefangen: "An eine, die vorüberging". Doch während Baudelaires Fremde den Blick sofort abwendet, sieht Kramskojs "Unbekannte" ihren Betrachter unverhohlen an - ein im 19. Jahrhundert eher ungebührliches Verhalten für eine junge Frau. Darüber, wo Kramskoj ihr begegnet sein mag, gibt das Bild selbst Aufschluss. Doch wer könnte diese Dame gewesen sein? Und was hatten Kramskoj und sein rätselhaftes Bild mit Leo Tolstoj und dessen Romanfigur Anna Karenina zu tun? Diesen Fragen geht ZDFkultur im "Geheimnis der Bilder" nach.
Rätsel gibt auch das 1928 entstandene Bild "Der Einsiedler" von Albert Aereboe auf. Das Motiv des einsiedlerischen Gelehrten, der sich in seiner Kammer den Wissenschaften widmet, ist in der Kunstgeschichte nicht erst seit Dürers Kupferstich vom "Heiligen Hieronymus im Gehäus" bekannt. Dass aber im Hintergrund eine unbekleidete Frau das Zimmer betritt, der Vorhang am verschlossenen Fenster weht und das Gesicht des Einsiedlers durch eine Glaskugel verzerrt wird, verleiht der Szene etwas Surreales. Dahinter steckt eine Geschichte aus Aereboes Familie.
Autobiografisches lässt sich auch in vielen Bildern des Schweizer Malers Franz Gertsch ausmachen, der für seine fotorealistischen Werke bekannt ist. 1971 schuf er das 3 mal 4 Meter messende Bild dreier Mädchen am Strand von Saintes-Maries-de-la-Mer. Ein Zufallsmotiv? ZDFkultur und die Kunsthalle zu Kiel nehmen das Bild genauer unter die Lupe - ebenso wie zwölf weitere Werke aus der Sammlung des Museums, darunter ein Gemälde der Künstlerin Miriam Cahn von 2015 und das 1802 entstandene Porträt eines Kindes, dessen Spielzeug so manches darüber verrät, was aus ihm werden sollte.
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