ZDF-Programmhinweis
Montag, 15. Dezember 2003, 19.25 Uhr
WISO
Sonntag, 21. Dezember 2003, 18.30 Uhr
Die ZDF-reportage
Der Engel von Berlin
Mainz (ots)
Montag, 15. Dezember 2003, 19.25 Uhr
WISO mit Michael Opoczynski
Süßer die Angebote nie klingen... Vorsicht vor trügerischen Angeboten - die Fallen des Weihnachtseinkaufs
Den Letzten beißen die Hunde! Diese Weisheit gilt auch für den Weihnachtseinkauf: Den "Muss-ich-noch-besorgen-Rausch" der Weihnachtswochen nutzen manche Händler auch aus, um abzusahnen oder Ladenhüter loszuwerden. Und häufig sind es nicht die Fachgeschäfte am Ort, sondern große, bundesweit agierende Ketten, die mit Tricks und "Fallen" Käufer in ihre Läden locken. Drei typische Maschen: In die "Begriffs-Falle" tappen Käufer, die - vor allem bei technischen Geschenken - nicht genau wissen, was "in" ist. Mit geschönten Angaben und manchmal gar mit neuen Wortschöpfungen wird ihnen eine Qualität suggeriert, die es gar nicht gibt. Die "Gütesiegel-Falle" schnappt immer dann zu, wenn der Kunde neuere Entwicklungen nicht kennt und auf alte Testurteile hereinfällt. Und mit der "Preis-Falle" gaukeln Händler in der Lichterketten-Zeit häufig falsche Nachlässe vor. Nicht beim Weihnachtseinkauf aufs Glatteis führen lassen! Vieles ist nicht zulässig! Aber: Woran erkennt man die Fallen im Weihnachtsgeschäft? Wo und wie sollte man sich auf den Einkaufsbummel vorbereiten? Was kann man tun, wenn man den Braten erst nach dem Fest riecht? WISO informiert.
Sonntag, 21. Dezember 2003, 18.30 Uhr
Die ZDF-reportage Der Engel von Berlin Film von Fred Kowasch
Jede Nacht das gleiche Schauspiel. Angestrengt versucht sich Inge Schulze einen Weg durch die Menschenmassen in der Neuköllner Szenenkneipe "Ankerklause" zu bahnen. Doch der Laden ist kurz nach Mitternacht viel zu voll. Für die 64-Jährige mit ihrem silbernen Tablett und den selbst geschmierten Brötchen drauf, gibt es kein Durchkommen. "Dann komm ich eben später wieder", sagt Inge Schulze, die alle hier nur liebevoll "Schrippenmutti" nennen. Etwas später führt sie ihre Verkaufstour in den Berliner Stadtteil Charlottenburg. Diesmal ist das Ziel das Bordell "Kuschelecke". "Mir macht das nichts aus, auch im Puff zu verkaufen, gegessen werden kann schließlich überall, und außerdem ist das Geld für einen guten Zweck", lacht die Berlinerin. Einige Damen aus dem Milieu warten bereits auf Inge Schulze, zum Beispiel Barbara, die eine Boulette und ein Salamibrötchen kauft. "Bei Mutti schmeckt es einfach super gut, das ist nicht so wie beim Pizzaservice." Seit über sechs Jahren ist die Rentnerin schon unterwegs, verkauft belegte Schrippen an Nachtschwärmer, alles im Dienst der Obdachlosen. Sie behält nur so viel Geld, um Kosten für ihre Arbeit und die Helfer zu decken. Alle Brötchen, die des nachts übrig bleiben, und der Rest der Einnahmen gehen an die Berliner Franziskaner. "Mein Engagement kommt daher, weil ich als Kind im Nachkriegsdeutschland Hunger leiden musste." Bei der Anlaufstelle für Obdachlose in Berlin Pankow schmiert Inge Schulze einmal im Monat über eintausend Brötchen für Bedürftige. Gearbeitet wird dann im Akkord. Eine Minute pro Brötchen. Zwiebeln schälen, Gurken schneiden, Schrippen belegen. "Wir machen das mittlerweile automatisch, aber alles mit Liebe, das ist wichtig", sagt sie. Finanziert wird die Aktion durch den Brötchenverkauf und Spenden, die Schrippenmutti von den Berliner Nachtschwärmern zugesteckt bekommt. Wenn es mal schlechter läuft, legt Inge Schulze von ihrer Witwenrente noch was oben drauf. Bei ihrer immer gleichen Tour durch die Bars, Bordelle und Szenekneipen wird die Schrippenmutti von Berlin auch schnell mal zur Trostspenderin, gerade jetzt vor Weihnachten. So manchen Nachtschwärmer überkommen melancholische Gefühle und dann vergisst Inge Schulze auch mal für einen Moment ihre Brötchen. "Komm mal Kleiner und lass' dich von Mutti umarmen." Doch so schnell sie da war, ist das Energiebündel auch schon wieder weg.
Fred Kowasch begleitet die Schrippenmutti von Berlin, eine Frau, die sich für Schwache stark macht und die viele den "Engel von Berlin" nennen.
ots-Originaltext: ZDF
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