ZDF-Pressemitteilung
100 Tage nach dem Wechsel an der SPD-Parteispitze:
ZDF-"heute-journal" sendet Interview mit dem Bundeskanzler
Mainz (ots)
100 Tage nach dem Wechsel an der SPD-Parteispitze: ZDF-"heute-journal" sendet Interview mit dem Bundeskanzler
Im Folgenden Auszüge aus einem Interview im Rahmen des "heute- journal" das heute, Freitag, 25. Juni 2004, 21.45 Uhr ausgestrahlt wird. Das Interview mit Bundeskanzler Gerhard Schröder führte Kai Niklasch.
Schröder: Ich habe keine Regierungsumbildung vor. Aber ich denke, alle versuchen ihre Arbeit gut zu machen und auch diszipliniert zu machen, jedenfalls in letzter Zeit. Die Appelle haben gefruchtet und deshalb gibt es keine konkreten Absichten für eine Regierungsumbildung, warum auch? In schwierigen Zeiten, diesen Job in der Bundesregierung zu machen, ist wahrlich schwierig genug und ich sehe niemanden, der es besser machen könnte, als diejenigen mit denen ich arbeite und deswegen arbeite ich gerne mit allen zusammen.
Frage: Dennoch gibt es in der SPD ja weiterhin Bedenken gegen die Agenda 2010, vor allem vor dem Hintergrund der Wahlniederlagen. Glauben Sie, dass irgendwann in den nächsten Wochen der Umschwung kommen kann?
Schröder: Ich glaube, dass der Prozess der Akzeptanz weit fortgeschritten ist. Wenn man sich Umfragen, übrigens auch die vom ZDF, anschaut, dann stellt man fest, dass es eine große Zustimmung für die Reformagenda gibt. Dass man Probleme hat, was die Umsetzung angeht, aber die werden wir lösen. Ich bin ziemlich fest überzeugt davon, dass in dem Moment, wo sich die positiven Wirkungen zeigen, auch die Akzeptanz noch größer werden wird. Ich bin wirklich optimistisch und ich bin optimistisch, weil ich fest davon überzeugt bin, dass das, was wir jetzt tun, für unser Land einfach notwendig ist und je später wir es tun, desto schwieriger wird es für die Betroffenen und je eher wir es tun, desto besser werden die positiven Wirkungen sein.
Frage: Es gibt jetzt seit 100 Tagen eine neue Aufgabenteilung mit Franz Müntefering. Ihr Fazit.
Schröder: Ich denke das geht gut, aus mehreren Gründen. Es geht gut, weil wir beide vertrauensvoll zusammenarbeiten. Er mehr Zeit für die Partei hat und ich mehr Zeit für Regierungsarbeit habe. Auch mehr Zeit habe, mal rauszugehen und Regierungsarbeit den Menschen draußen zu erklären und das Maß an Loyalität, das wir beide füreinander und miteinander aufbringen, ist ja feste Garantie dafür, das es auch in Zukunft nicht gelingen wird, uns auseinander zu bringen.
ots-Originaltext: ZDF
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