ZDF-Pressemitteilung
Lauterbach: Kopfprämien-Modell macht ein Drittel aller Haushalte zu Bedürftigen
Gesundheitsökonom stellt seine Berechnungen im ZDF-Magazin "Frontal 21" vor
Mainz (ots)
Lauterbach: Kopfprämien-Modell macht ein Drittel aller Haushalte zu Bedürftigen Gesundheitsökonom stellt seine Berechnungen im ZDF-Magazin "Frontal 21" vor
Fast ein Drittel aller Haushalte wären auf staatliche Unterstützung angewiesen und müssten sich einer Bedürftigkeitsprüfung unterziehen, sollte das Kopfprämien-Modell in Deutschland eingeführt werden. Dies geht aus Berechnungen hervor, die Prof. Karl Lauterbach vom Kölner Institut für Gesundheitsökonomie am 20. Juli 2004, 21.00 Uhr, im ZDF- Magazin "Frontal 21" vorstellt. Er legt dabei das Modell zugrunde, dass sein Kollege Prof. Bert Rürup in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit vorstellte.
Nach Rürups Vorstellungen sollen alle Versicherten eine einheitliche Prämie von 169 Euro pro Erwachsener zahlen, unabhängig von der Höhe des Einkommens. Geringverdiener erhalten danach einen Sozial- Ausgleich, der den Bedürftigen über steuerfinanzierte Zuschüsse zufließt. Die separat anfallenden Prämien für Kinder sollen ebenfalls aus Steuermitteln finanziert werden.
Entsprechend wären nach Lauterbachs Berechnungen Haushalte mit nur einem Erwachsenen, zum Beispiel einem alleinstehenden Rentner, auf staatliche Unterstützung angewiesen, wenn ihr Haushaltseinkommen unter 1300 Euro liegt. Haushalte mit zwei Erwachsenen, beispielsweise einem Ehepaar mit Kindern oder einem Rentnerehepaar, müssten einen Antrag auf staatliche Unterstützung stellen, wenn ihr Einkommen unter 2600 Euro liegt; ein Haushalt mit drei Erwachsenen mit einem Einkommen unter 3900 Euro. Insgesamt 28 Millionen Personen müssten einen Antrag auf Zuschüsse aus Steuermitteln stellen.
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "Frontal 21", Michael Hölting, Tel.: 030-2099-1254, Fax: 030-2099-1289
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