Bitte Sperrfrist 21. August 2004, 0.00 Uhr beachten! ZDF-Politbarometer Extra Saarland im August 2004: Absolute Mehrheit für die CDU an der Saar
Lafontaine mit negativem Image
Mainz (ots)
Gut zwei Wochen vor der Landtagswahl im Saarland verfügt die CDU über eine absolute Mehrheit der Mandate. Das Ansehen der SPD befindet sich auf einem Tiefpunkt. Die Grünen haben im Gegensatz zur FDP eine Chance, die 5 Prozent-Hürde zu überspringen.
Wenn schon an diesem Sonntag Landtagswahl im Saarland wäre (Projektion), käme die CDU auf 50 Prozent, die SPD auf 31 Prozent, die Grünen auf 6 Prozent, die FDP würde 3 Prozent erreichen und die Vielzahl der sonstigen Parteien zusammen 10 Prozent. Dabei ist allerdings die Unsicherheit im Land, in dem zur Zeit noch Schulferien sind, relativ groß: Lediglich die Hälfte der saarländischen Wahlberechtigten ist sich bereits sicher, dass und wen sie wählen will. Eine hohe Unsicherheit gibt es besonders bei den Wählern der Grünen und der FDP; am sichersten sind sich die Wähler der CDU.
Ein solches Ergebnis würde bedeuten, dass die CDU gegenüber der letzten Landtagswahl gut vier Prozentpunkte dazu gewinnt und die SPD gut 13 Punkte verliert. 1999 erhielt die CDU 45,5 Prozent, die SPD 44,4 Prozent, die Grünen 3,2 Prozent und die FDP 2,6 Prozent.
Der große Vorsprung der CDU vor der SPD im Saarland beruht auf dem hohen Ansehen des amtierenden Ministerpräsidenten Peter Müller und der relativ größeren Kompetenz, die der CDU bei den als wichtig angesehenen Problemen zugeschrieben wird.
So wünschen sich 57 Prozent der Saarländer Peter Müller (CDU) wieder als Ministerpräsidenten, darunter auch 21 Prozent der SPD-Anhänger, nur 27 Prozent aller Befragten sprechen sich für den SPD- Spitzenkandidaten Heiko Maas aus (keinen von beiden: 6 Prozent, weiß nicht: 10 Prozent). Peter Müller erhält auf der +5/-5-Skala einen Durchschnittswert von 1,9 und von den CDU-Anhängern 3,4, während Heiko Maas von allen mit 0,5 bewertet wird (SPD-Anhänger 2,1). Der nach wie vor bekannteste Politiker im Saarland, Oskar Lafontaine, wird mit minus 0,5 allerdings am schlechtesten beurteilt (SPD- Anhänger: 0,4).
Bei dem alles überragenden Problem im Saarland, der Arbeitslosigkeit, wird der CDU mit 39 Prozent deutlich mehr zugetraut als der SPD (17 Prozent). Allerdings sagen hier 28 Prozent, dass da keine Partei etwas bewirken kann, und 13 Prozent wissen keine Antwort. Ähnlich sieht es auch bei der Wirtschaftskompetenz aus: CDU: 42 Prozent, SPD: 14 Prozent, keine: 31 Prozent, weiß nicht: 11 Prozent. Beim wichtigsten landesspezifischen Problem, der Schulpolitik, fallen die Unterschiede etwas geringer aus: Hier erwarten 40 Prozent am meisten von der CDU und 27 Prozent von der SPD (keine: 7 Prozent; weiß nicht: 20 Prozent).
Dass die Ursachen für das schlechte Abschneiden der SPD nicht nur in Berlin zu suchen sind, macht die Bewertung der Arbeit von Regierung und Opposition deutlich: Zwar wird die Bundesregierung mit minus 1,6 deutlich negativ bewertet, allerdings erhält auch die Oppositionsarbeit der SPD im saarländischen Landtag mit minus 0,7 eine deutlich negative Bewertung. Die Arbeit der CDU-Landesregierung wird hingegen mit 1,1 eindeutig positiv beurteilt.
Die Umfrage zu diesem Politbarometer Extra Saarland wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 17. bis 19. August 2004 unter 1001 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung im Saarland. Die Fehlertoleranz beträgt bei den großen Parteien 3,0 Prozentpunkte, bei den kleineren rund 1,6 Prozentpunkte.
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