ZDF bietet auch in Zukunft Weitergabe von Sportrechten an
Intendant Schächter kritisiert "Rosinenpicken" der Privaten
Mainz (ots)
Das ZDF wird auch in Zukunft einen Teil der von ihm erworbenen Übertragungsrechte von internationalen Sport-Großereignissen zur Weitergabe an Dritte anbieten. Dies kündigte ZDF-Intendant Markus Schächter bei der Erörterung eines umfangreichen Berichtes über den Sportsommer 2004 in einer Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Hamburg an. "Wir haben auch bei den zurückliegenden großen Sportereignissen den Privatsendern angeboten, sich an der Berichterstattung zu beteiligen. Es hat sich aber gezeigt, dass die kommerziellen Veranstalter über die nachrichtliche Verwertung hinaus lediglich am 'Rosinenpicken' der besonders publikumsattraktiven Sportarten interessiert waren und dafür auch noch Exklusivrechte haben wollten. Das freilich werden wir nicht mitmachen", erläuterte Schächter vor dem Fernsehrat. Gerade bei sportlichen Großereignissen wie den Olympischen Spielen erwarte sowohl der Rechteinhaber - in diesem Fall das Internationale Olympische Komitee - als auch die Öffentlichkeit eine umfassende Berichterstattung von ZDF und ARD. Die öffentlich-rechtlichen Sender könnten nicht auf die für die Zuschauer weniger interessanten Wettbewerbe eingeschränkt werden, während die populärsten Disziplinen exklusiv bei Privatsendern zu finden wären.
Trotz des nur verhaltenen Interesses der Privatsender an gemeinsam getragenen Modellen werde das ZDF auch für die nächsten Olympischen Winterspiele 2006 in Turin seine Angebote an die Privatveranstalter erneuern. Voraussetzung für den Abschluss von Sublizenzverträgen sei allerdings auch die Bereitschaft der Mitbewerber, "sich ernsthaft mit den Angeboten von ZDF und ARD auseinander zu setzen", sagte Schächter. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, Sublizenzen zu marktgerechten Preisen zu erwerben. Schächter: "Das Modell der Rechteteilung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat gezeigt, dass sinnvolle Kooperationsmodelle durchaus möglich sind. Das setzt aber den Willen aller Beteiligten voraus."
ots-Originaltext: ZDF
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