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ZDF-Magazin "drehscheibe Deutschland": Polizeigewerkschaft fordert klaren Handlungsspielraum bei Verhören
gdp-Chef rechnet mit Strafe für Polizisten im Daschner-Prozess

Mainz (ots)

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad
Freiberg, erwartet, dass die Angeklagten im Frankfurter
Daschner-Prozess bestraft werden. In der ZDF-Sendung "drehscheibe
Deutschland" äußerte er die Erwartung, dass die Richter den
Handlungsspielraum der Polizei im Umgang mit Verdächtigen wie im
Entführungsfall Jakob von Metzer festlegen: "Ich gehe davon aus, dass
das Gericht festlegt, dass die Polizei bei Personen, die sich in
ihrem Gewahrsam befinden, weder Gewalt anwenden noch damit drohen
darf."
Besorgt sieht Freiberg, dass in den letzten Wochen mehrfach
Angeklagte oder verurteilte Täter angaben, wie der verurteilte Mörder
Magnus Gäfgen im Daschner-Prozess von der Polizei durch massive
Drohungen zu einer Aussage gezwungen worden zu sein: "Das war zu
befürchten, dass das Schule macht, dass nun Tatverdächtige und
Verbrecher sich dahinter verbergen, um Vorteile zu erlangen." Dies
seien aber überwiegend unbewiesene Behauptungen: "Die deutsche
Polizei handelt in aller Regel im Sinne des Rechtsstaates, wendet
keine Gewalt an und hält sich an Gesetze."
Sowohl im Pascal-Prozess von Saarbrücken als auch im Schweriner
Mordfall um die siebenjährige Sarah gaben Beschuldigte in den
letzten Tagen an, von den Polizisten im Verhör bedroht worden zu
sein. Beweise dafür gibt es in beiden Fällen bisher nicht.
Gleichwohl werde auch in der Polizei über den Daschner-Prozess
heftig diskutiert. Freiberg stellte klar: "Man muss zwei Seiten
sehen: Erstens die Gewissenskonflikte, die ein Polizist hat, wenn es
darum geht, möglicherweise das Leben eines Kindes zu retten.
Zweitens aber den Rechtsstaat. Polizei muss Grenzen haben.
Der Staat muss deutlich machen, was die Polizei darf. Soll die
Polizei Gewalt anwenden - in welchen Fällen?" Freiberg rechnet damit,
dass das Urteil im Frankfurter Prozess der Polizei jegliche
Gewaltanwendung bei Verhören verbietet, aber auch die Situation der
Ermittler in Betracht zieht und eine milde Strafe verhängt.

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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