ZDFtheaterkanal erinnert im Januar-Programm an Bernhard Minetti
Mainz (ots)
Am 26. Januar 2005 wäre der 1998 verstorbene Schauspieler Bernhard Minetti 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet der ZDFtheaterkanal sein Januar-Programm dem großen Mimen. Seine Darstellungskunst inspirierte Thomas Bernhard zu den Stücken "Der Weltverbesserer" und "Der Schein trügt", bei deren Aufführungen am Schauspielhaus Bochum Minetti 1981 und 1985 die Hauptrollen spielte. In Büchners "Woyzeck", einer Fernsehinszenierung von Rudolf Noelte aus dem Jahr 1966, verkörperte Minetti den "Doktor". Ergänzt wird die kleine Retrospektive im ZDFtheaterkanal mit einem Gespräch, das der Regisseur und Theaterleiter Claus Peymann zu Minettis 90. Geburtstag mit ihm führte.
Ebenfalls im Januar-Programm zeigt der ZDFtheaterkanal die Aischylos- Inszenzierung von Martin Wuttke. "Die Perser" von Aischylos ist das älteste überlieferte Theaterstück, ein Gesang über den großen Perserkrieg. Der Schauspieler und Regisseur Wuttke nahm sich dieser Vorlage 2003 an historischem Ort an: unweit von Schloss Neuhardenberg in Brandenburg auf einem stillgelegten Flugplatz, dessen Untergrund das Massengrab des blutigen Endkampfes um Berlin birgt, der Schlacht auf den Seelower Höhen, der Hunderttausende von russischen und deutschen Soldaten im März 1945 zum Opfer fielen. Der älteste dramatische Kriegstext wurde zu einer multimedialen Inszenierung unter freiem Himmel montiert und teils direkt, teils indirekt via Fernsehübertragung aufgeführt. In der ZDFtheaterkanal- Reihe "Abgeschminkt" ist im Januar auch ein Porträt von Regisseur Martin Wuttke zu sehen.
Darüber hinaus zeigt der ZDFtheaterkanal die Probendokumentation "Achim Freyer Im Spiegel der Salome" als Erstausstrahlung. Im März 2003 probte der Regisseur, Bühnenbildner und Maler Achim Freyer die Richard-Strauss-Oper "Salome". Seine Übersetzung des klassischen Stoffes in die heutige Zeit wurde von der Realität des Irak-Kriegs eingeholt.
In seinem Musikprogramm präsentiert der ZDFtheaterkanal im Januar die erste je fürs Fernsehen aufgezeichnete Inszenierung im Bayreuther Festspielhaus, Wagners romantische Oper "Tannhäuser". Neben Spas Wenkoff in der Titelpartie wirkten 1978 unter der Regie von Götz Friedrich Gwyneth Jones, Bernd Weikl und John Pickering mit.
Über die Entstehung des musikalischen Experimentalfilms des deutschen Opernregisseurs Peter Mussbach berichtet der ZDFtheaterkanal in "Hinter den Kulissen von 'Kain ist Kain'". Mussbach hat sich 1995 für seinen ersten Musikfilm den alttestamentarischen Mythos von der Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies als Thema gewählt und in eine Geschichte aus dem 20. Jahrhundert übersetzt. In den musikalischen Mittelpunkt seines Films "Kain ist Kain" rückte er dafür die Komposition von Edgar Varèse "Amérique".
Der digitale ZDFtheaterkanal sendet täglich von 9.00 bis 24.00 Uhr. Die einzelnen Programme werden innerhalb eines Monats an unterschiedlichen Wochentagen und auf teilweise unterschiedlichen Sendeplätzen wiederholt.
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