"Schiller 05" in 3sat und ZDFtheaterkanal
Mainz (ots)
Wer Schiller in seinem Gedenkjahr 2005 neu entdecken möchte, für den halten 3sat und der ZDFtheaterkanal ein umfangreiches Jahresprogramm bereit, das den alten Meister aus neuen Perspektiven betrachten lässt. Anspruch ist, den Dichter der deutschen Klassik Friedrich Schiller in seiner ganzen Modernität und Aktualität zu zeigen. Für die meisten Deutschen ist er ein Fossil aus grauer Vorzeit, dessen Sprache man kaum versteht und dessen Themen aus einer Welt zu stammen scheinen, die mit der heutigen nichts mehr zu tun hat. Dabei ist Schiller vielleicht der jüngste, wahrscheinlich aber der leidenschaftlichste und jedenfalls in vielen seiner Themen der aktuellste Dichter des Goldenen Zeitalters deutscher Sprach- und Dichtkunst, der Weimarer Klassik. Schillers Freiheitsbegriff, seine Schriften zum Erhabenen oder seine Gedanken zum den Körper formenden Geist um nur drei Beispiele zu nennen bieten mannigfaltige Anknüpfungspunkte bei der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen und Themen, die unsere Gegenwart und Zukunft bestimmen.
Schiller lesen, verstehen und spielen heißt aber auch ein Stück Tiefenschärfe in der Auseinandersetzung mit Denken und Sprache zurückerobern, die im Wortschwall der Informationsgesellschaft unterzugehen droht. Es lohnt sich, Schiller neu zu entdecken die ZDF Programmfamilie mit dem ZDFtheaterkanal sowie 3sat und seine Partner haben dafür folgende Projekte entwickelt:
Schiller 24: Die Eröffnung Zur Eröffnung des Schillerjahres 2005 wird am 5./ 6. März 2005 eine 24 Stunden Schiller-Lesung mit hochkarätiger Besetzung (Schauspieler, Kabarettisten, Politiker, Autoren und Musiker) im Neubau der Berliner Akademie der Künste stattfinden. Veranstalter sind das ZDF, 3sat, die Bundeskulturstiftung und die Akademie der Künste. Der ZDFtheaterkanal wird die Lesung live übertragen und 3sat zeigt im Rahmen des Schiller-Thementages am 1. Mai 2005 mehrere Sequenzen.
Schiller 05 Schüler spielen Schiller das ZDF filmt mit Veranstaltet vom ZDFtheaterkanal und 3sat, sowie den Berliner Festspielen/Theatertreffen der Jugend findet unter der Schirmherrschaft der Präsidentin der Kultusministerkonferenz der Länder 2004, Doris Ahnen, und dem Intendanten des ZDF, Markus Schächter, ein bundesweiter Schüler- und Jugendtheaterwettbewerb statt. Die Jugendlichen sind aufgefordert, Schillers Stücke zu spielen oder sich in szenischen Projekten mit seiner Lyrik und Prosa oder mit ihm selbst und seiner Biografie auseinander zu setzen. Eine Jury wird fünf besonders gelungene Inszenierungen nach Berlin zum Festival Schiller 05 (14. bis 19. Mai 2005) einladen. Sprecher der Jury ist der Theater- und Filmregisseur Leander Haußmann. Alle Inszenierungen werden in Berlin vor Publikum aufgeführt und vom ZDF für das Fernsehen in voller Länge aufgezeichnet, um dann im ZDFtheaterkanal und in 3sat ausgestrahlt zu werden. Die eingeladenen Theatergruppen haben die Möglichkeit, auch hinter der Kamera an den Fernsehaufzeichnungen mitzuwirken und dabei eigene Erfahrungen im Umgang mit den Medien zu machen. Das Theatermagazin "Foyer" wird in einer Ausgabe seinen Moderationsstandort an eine der ausgewählten Schulen verlegen.
Das Balladenprojekt der Filmhochschulen mit SF DRS und ORF Filmstudenten aus Potsdam, Wien und Zürich werden sich in einem Kurzfilm-Wettbewerb mit Schillers Balladen und Gedichten auseinander setzen. Gefragt sind Kurzfilme bis fünf Minuten, die einzeln oder im lockeren Zusammenhang gesendet werden können. Am Ende sollen zwölf Kurzfilme entstehen. Die Art der Bearbeitung ist völlig freigestellt, sie kann sowohl dokumentarisch, fiktional, essayistisch und/oder experimentell sein, sie soll sich allerdings erkennbar auf eine Ballade oder ein Gedicht beziehen. Eine Jury bestehend aus Professoren der drei Filmschulen und dem Leiter der ZDF Theaterredaktion wird am 14. Januar 2005 in Frankfurt entscheiden, welche der eingereichten Exposés vom ZDFtheaterkanal, SF DRS und ORF für eine Ausstrahlung im Rahmen des 3sat- Thementages "Schiller" am 1. Mai 2005 realisiert werden.
Fernsehfilm "Kabale und Liebe" Bis zum Herbst 2005 wird eine hochkarätig besetzte Verfilmung von "Kabale und Liebe" fertig gestellt sein und voraussichtlich am 3. Oktober 2005 in 3sat erstausgestrahlt, später auch im ZDF. Regie führt Leander Haußmann nach einem Drehbuch von ihm selbst und Boris Naujoks, Produzenten sind Boje/Buck (Berlin). Es geht um eine für möglichst viele Zuschauer verständliche Verfilmung des Stoffes. Voraussichtlicher Drehbeginn ist nach Ostern.
Schiller 05 in 3sat ARD und ZDF planen ab Mai 2005 einen Schiller Schwerpunkt in 3sat. Am 1. Mai 2005 ist ein Thementag vorgesehen. Das Programm wird Ausschnitte aus der Berliner 24 Stunden Schiller-Lesung, Dokumentationen, ältere und neue Filme, die Schiller-Kurzfilme der Filmhochschulen, ein "Foyer Extra" und "Theaterlandschaften" aus dem Nationaltheater Mannheim beinhalten. Schiller, sein Leben und Werk, sein Umfeld und Rezeption aus heutiger Sicht in allen Facetten, die Fernsehen ausleuchten kann.
Ausgehend von Schillers Freiheitsbegriff ist für den Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2005 ein weiterer Thementag "Freiheit!" vorgesehen, der unter anderem die Erstaufführung des Filmes "Kabale und Liebe" von Leander Haußmann bringen wird.
Zwischen 1. Mai und 3. Oktober widmet 3sat je einmal im Monat Schiller einen Themenabend mit Theaterinszenierungen, Musik und Filmen, die sein Leben und Werk darstellen oder reflektieren, dazu gehören als Fernseh-Erstausstrahlung die Inszenierung von "Don Carlos" am Wiener Burgtheater von Andrea Breth und die Operninszenierung "Don Carlos" von Peter Konwitschny an der Wiener Staatsoper.
Schiller-Essay-Wettbewerb In Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift "lettre" und Weimar wird ein Essay-Wettbewerb zum Thema "Freiheit" vorbereitet, der in der 3sat-Kulturzeit in Gestalt von voraussichtlich zehn Beiträgen Ende September ausgestrahlt wird.
Programmschwerpunkt "Schiller" im Mai 2005 im ZDFtheaterkanal Im Mai zeigt der ZDFtheaterkanal zahlreiche Programme, die sich mit Friedrich Schiller und seinen Theaterstücken auseinandersetzen. Zu sehen sind klassische Inszenierungen aus den 60er bis 90er Jahren, bekannte und weniger bekannte Stücke, deren Bühnenadaption oder Fernsehverfilmung einmalige fernsehhistorische Dokumente darstellen.
weitere Informationen: ZDFtheaterkanal Tel.: 06131/70-8066, E-Mail: zdftheaterkanal@zdf.de
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