Orientierung in richtungsloser Zeit durch öffentlich- rechtliche "Mehr-Wert-Programme"
ZDF-Intendant Schächter eröffnet "Mainzer Tage der Fernsehkritik"
Mainz (ots)
Öffentlich-rechtliches Fernsehen dient der öffentlichen Sache der Gesamtgesellschaft und nicht Gesellschaftern. Die Würde des einzelnen Menschen und seine Zusammengehörigkeit mit dem gesellschaftlichen Ganzen sind die zwei öffentlich-rechtlichen Grundwerte, die zugleich Antwort auf die Fragen der Krisengesellschaft sind. Mit diesen Thesen eröffnete ZDF-Intendant Markus Schächter am Montag, 25. April 2005, im ZDF-Sendezentrum die "Mainzer Tage der Fernsehkritik" zum Thema "Bilder des sozialen Wandels".
In einer richtungslosen Zeit der Globalisierung müsse öffentlich- rechtliches Fernsehen mehr denn je für Orientierung sorgen, forderte Schächter. Dafür müsse das Programm Wegmarken setzen. Und dafür müssten die richtigen Programm-Marken und die passenden Sendeformen gefunden und weiterentwickelt werden. Zwischen den beiden Leitplanken der menschlichen Würde und des gesellschaftlichen Zusammenhalts müsse das Fernsehen den Wandel der Gesellschaft medial begleiten, wo möglich, sogar meinungsführend leiten.
Durch allseitige Reformen und Veränderungen gebe es derzeit einen schier grenzenlosen Bedarf an Information und Orientierung, an Inhalt, Sinn und Wert. Die öffentlich-rechtlichen Anbieter verfügten über die Instrumente, diesen Bedarf zu decken. Sei es in Nachrichten, Reportagen und Magazinen, in Journals und Spezials, in Live-Sendungen und Dokumentationen oder in Themen- und Aktionstagen. Schächter: "Dies ist unser Gegen-Wert für die Gebühren des Zuschauers. Dies ist unser Mehr-Wert gegenüber den kommerziellen Programmen."
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