Deutsche Wirtschaft profitiert von EU-Erweiterung
ZDF legt DIHK-Umfrage vor
Mainz (ots)
Die deutschen Unternehmen ziehen eine überwiegend positive Bilanz nach einem Jahr EU-Osterweiterung. Das ergibt eine Umfrage des DIHK (Deutscher Industrie- und Handelskammertag), die dem ZDF vorliegt. Danach sehen 31 Prozent der befragten 2400 Unternehmen die Erweiterung positiv und nur 13 Prozent negativ. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun beziffert im ZDF-"heute-journal" (Freitag, 29. April 2005, 21.45 Uhr) den deutschen Exportanstieg aufgrund der Osterweiterung auf 4 Milliarden Euro. Dadurch seien hier etwa 80 000 Arbeitsplätze entstanden. Braun: "Deutschland ist der große Gewinner."
Bei den Unternehmen, die bereits in den Beitrittsländern aktiv sind oder dort aktiv werden wollen, gibt es noch mehr Zustimmung. Von ihnen sehen 44 Prozent überwiegend positive Auswirkungen durch die Osterweiterung und nur 11 Prozent eher Nachteile. 51 Prozent aller befragten Firmen haben seit dem 1. Mai 2004 Geschäftsbeziehungen mit den Beitrittsländern aufgenommen, erweitert oder planen dies. Als wichtigste Vorteile der EU-Erweiterung nennen die Unternehmen den Wegfall von Zöllen und Handelsbeschränkungen (86 Prozent), die Senkung von Transaktionskosten (64 Prozent) und eine höhere Rechtssicherheit (37 Prozent). Weitere Positivfaktoren sind die Vereinheitlichung von Standards und Normen (35 Prozent) sowie der Wegfall von Investitionshemmnissen (9 Prozent).
DIHK-Präsident Braun spricht sich dafür aus, die Barrieren für Arbeitnehmer aus den Beitrittsländern schnellstmöglich abzubauen. In einem Jahr können die Übergangsregelungen erstmals überprüft werden, nach denen Arbeitnehmer aus den Beitrittsländern nicht in Deutschland arbeiten dürfen. Das von der Bundesregierung geplante Entsendegesetz, dass branchenübergreifend Mindestlöhne ermöglichen soll, hält Braun für "kontraproduktiv". Dem ZDF-"heute-journal" sagt er: "Alles, was zusätzlich versucht, durch gesetzliche Regelungen den Arbeitsmarkt unflexibler zu machen, schadet uns."
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