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Dienstag, 20. Dezember 2005, 23.15 Uhr, Jenseits des Himalaya

Mainz (ots)

Dienstag, 20. Dezember 2005, 23.15 Uhr
Jenseits des Himalaya
Tibets Kinder im Exil
Film von Maria Blumencron
Vor fünf Jahren flüchteten die sechs tibetischen Kinder, Chime,
Dolkar, Dhondup, Tamding, Lakhpa und Little Pema, von Tibet ins Exil
nach Indien. Wir begleiteten ihre gefährliche Reise über die fast
sechstausend Meter hohen Schneepässe und dokumentierten ihr
Kindheitstrauma in der vielfach preisgekrönten ZDF- Dokumentation
"Flucht über den Himalaya".
Nach fünf Jahren schien die Zeit reif. Wir wollten sehen, was aus
den sechs Kindern, die seit ihrer Ankunft in Nordindien in einem
tibetischen SOS-Kinderdorf leben, geworden ist. Jedes Jahr zu Losar,
dem tibetischen Neujahr, warten Chime (15) und Dolkar (11) auf den
Besuch ihrer Mutter. "Ich werde euch besuchen", hatte sie ihnen beim
Abschied versprochen, "nächstes Jahr zu Losar komme ich euch in
Indien besuchen".
Fünf Jahre sind seither vergangen. Doch gekommen ist sie bis heute
nicht. Und auch dieses Jahr müssen Chime und Dolkar wieder
vergeblich warten. Ihr großer Freund Suja (33) befürchtet, dass die
Mutter auf ihrem weiten Marsch im tibetisch-nepalesischen Grenzland
hängen geblieben ist. Er kennt die Gegend gut, weil er vor fünf
Jahren gemeinsam mit den sechs Kindern aus Tibet geflüchtet ist. Er
hat sie durch Eis und Schnee geschleppt und kümmert sich bis heute
wie ein Vater um sie.
Suja beschließt, sich auf die Suche nach Chimes und Dolkars Mutter zu
machen und bittet seinen Freund Kelsang, den Guide (48), um Hilfe.
Bereits in unserem ersten Film "Flucht über den Himalaya" stand uns
Kalsang zur Seite. Dabei wurde der Guide in Tibet verhaftet und fast
zweieinhalb Jahre in einem chinesischen Gefängnis verhört und
gefoltert. Auf ihrem Marsch in den Himalaya gesteht Suja seinem
Freund, dass er vier Jahre lang in einem chinesischen
Militärgefängnis gearbeitet und viel Folterungen gesehen hat.
Die beiden Männer können die Mutter nicht finden – dafür begegnen
sie auf etwa 5000 Metern Höhe einem verlorenen Grüppchen im Schnee:
Eine junge Frau, zwei Jugendliche und ein kleines Kind. Es sind
tibetische Flüchtlinge, die den Anschluss an ihre Gruppe verloren
haben.
Diesen Flüchtlingen ins nächste Sherpadorf zu helfen, ist Kelsangs
letzter Dienst als Guide. Als Suja unverrichteter Dinge nach Indien
zurückkehrt, wird den sechs Kindern klar, dass der Abschied von ihren
Eltern vor fünf Jahren wahrscheinlich ein Abschied für immer war. Der
Marsch über die fast sechstausend Meter hohen und schwer bewachten
Grenzpässe ist einfach zu gefährlich für ihre Mütter und Väter. Und
so beschließen sie, an die Grenze Tibets zu reisen, um wenigstens
einen Blick in ihre alte Heimat werfen zu können.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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