ZDF-Programmhinweis
Donnerstag, 9. Februar 2006, 21.15 Uhr, auslandsjournal
Mainz (ots)
Donnerstag, 9. Februar 2006, 21.15 Uhr auslandsjournal mit Dietmar Ossenberg
Thema u.a.: Zwischen den Welten Der Karikaturen-Streit und die Folgen
Brennende dänische Flaggen, Übergriffe auf westliche Botschaften, Handelsboykotte gegen dänische Firmen und Produkte die Mohammed- Karikaturen haben einen Konflikt ungeahnten Ausmaßes vom Zaun gebrochen. Oder offenbart die Eskalation nur die Kluft zwischen Orient und Okzident, zwischen moslemischen und westlichen Gesellschaften und Lebensweisen? Am Mittwoch wird in der islamischen Welt das Aschura-Fest gefeiert - möglicher Anlass für eine neue Welle der Gewalt.
Das "auslandsjournal" setzt einen Schwerpunkt und blickt in ein islamisches und ein westliches Land Iran und Niederlande.
Ulrich Tilgner berichtet aus Teheran. Er hat europäische Botschaften in Teheran besucht, Angehörige und Personal nach ihren Gefühlen nach den Übergriffen befragt. Aber er schaut auch auf die andere Seite; wollte wissen, warum sich viele Moslems durch die Karikaturen beleidigt fühlen. Und: welche Rolle spielt Präsident Mahmud Ahmadinedschad in dem gegenwärtigen Konflikt? Dieser ist schon lange auf Konfrontationskurs mit dem Westen. Im Atomstreit gibt er sich unnachgiebig, das Existenzrecht Israels stellt er in Frage. Deshalb komme ihm die Aufregung über die Mohammed-Karikaturen gerade recht, meinen Experten. Dazu passe auch der Aufruf einer iranischen Zeitung, den Holocaust zu karikieren. "Lasst uns sehen, ob sie wirklich meinen, was sie sagen, und auch Bilder über den Holocaust drucken", schreibt das Blatt in Bezug auf die vom Westen propagierte Pressefreiheit.
Udo van Kampen berichtet aus den Niederlanden dem Land, in dem nach dem Mord an dem islamkritischen Filmemacher Theo van Gogh zum ersten Mal die Frage nach der Vereinbarkeit des Islam mit unserer westlichen Wertegesellschaft laut gestellt wurde. Und wo Experten an einem Katalog arbeiten, der die wichtigsten holländischen Werte zusammenfassen soll, um das friedliche Zusammenleben zwischen Moslems und Niederländern zu fördern. In Den Haag besucht er den Stadtteil Schilderwijk, wo der Ausländeranteil mit 70 Prozent außergewöhnlich hoch ist. Er trifft Schriftsteller, die vehement für Pluralität und Meinungsfreiheit eintreten, aber auch für Respekt gegenüber religiösen Gefühlen.
Weitere Themen: Geklaute Identität Die neue Masche britischer Kreditbetrüger
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