ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 2. April 2006, 13.50 Uhr
Wenn die Liebe verloren geht
Film von Tom Toelle mit Ulli Philipp
Mainz (ots)
Sonntag, 2. April 2006, 13.50 Uhr
Wenn die Liebe verloren geht Film von Tom Toelle mit Ulli Philipp
"Wenn die Liebe verloren geht" ist eine Geschichte von der Liebe, von der Sehnsucht nach Liebe, von dem, was uns am Leben erhält und uns zugleich das leben so schwer macht.
Ulli Philipp spielt Luise, eine erfolgreiche Fotografin; seit über 20 Jahren verheiratet mit Georg (Hanns Zischler). Als Luise noch sehr jung war, wollte sie fremde Länder bereisen und von den Menschen dort berichten, Landschaften fotografieren, wie Bruce Chatwin und wie Ansel Adams. Diese Träume hat sie schon lange begraben. Ein wenig Sehnsucht ist geblieben. Inzwischen fotografiert sie viel Werbung. Sie tut das gern und mit großem Erfolg. Ihr Mann, Georg, verdient nichts mehr, seit er vor einem Jahr mit seiner Firma Konkurs gemacht hat. Durch die Einnahmen des Fotostudios von Luise können die beiden gut leben. Insgeheim ist sie ein bisschen stolz, nun für ihrer beider Existenzen sorgen zu können. Sie führe eine glückliche Ehe würde sie sagen, wenn sie einer danach fragte. Und das wäre nicht gelogen. Immer geschieht unerwartet, was unser Leben aus der gewohnten Bahn wirft. Eines Abends, Luise kommt allein nach Hause, überrascht sie einen maskierten Einbrecher in ihrem Haus. Er bedroht sie mit einem Messer. Es gelingt ihr, zu entkommen. Auch der Einbrecher verschwindet unerkannt. Alles ist durchwühlt bei ihrer Rückkehr, auch in Georgs ehemaligem Büro. Im dem Durcheinander fällt Luise ein Kästchen mit Briefen in die Hände, Liebesbriefe, die Georg während ihrer Ehe von verschiedenen Frauen erhalten und aus unerfindlichen Gründen akribisch sortiert und aufbewahrt hat. Der erste Brief stammt aus der Zeit, als sie mit Tina schwanger war. Jeder glückliche Augenblick ihrer Ehe, jede Zärtlichkeit steht nun plötzlich in Frage. Ihr Vertrauen ist missbraucht, ihre Liebe ein Irrtum, jede Erinnerung nun noch peinlich. Warum hat Georg das getan? Während einer späteren Taxifahrt erkennt Luise an der Stimme des Fahrers (Mario Irrek) und an ein paar winzigen Zeichen den Einbrecher wieder. Sie stellt ihn zur Rede, er wirft sie daraufhin aus dem Wagen und haut ab. Sie notiert sich die Nummer. Aber sie zeigt ihn nicht an. Luise und Jo werden sich wieder begegnen. Der Einbrecher Jo ist kein Dummkopf, aber er hat Schwierigkeiten, sich auszudrücken. Seine Haare sind ungepflegt, er ist unerzogen, ungebildet, kein Typ, den Luise unter normalen Umständen auch nur eines Blickes gewürdigt hätte. Aber dieser Mensch ist in allem das Gegenbild ihres Ehemannes, nicht besser, überhaupt nicht, aber eben verwirrend anders, und das nicht nur, weil er mehr als zwanzig Jahre jünger ist. "Lass ihn in dein Bett Schätzchen, aber lass ihn nicht in dein Leben", rät Nellie (Doris Kunstmann), Chefin eines Fotolabors, ihrer Freundin, doch: lässt sich das trennen? Luise gehört nicht zu den Frauen, die mit gleicher Münze heimzahlen; sie findet keinen Trost darin, ihrem Mann den gleichen Schmerz zuzufügen, den sie erlitten hat. Luises Gefühl für den Einbrecher Jo ist von anderer Art. Sie entdeckt den primitiven, spröden Charme dieses Jungen, seine dumpfe Sehnsucht nach Glück und seine Art, bedingungslos um seine Zukunft zu kämpfen, rührt sie. Er weiß nicht, dass er diesen Kampf längst verloren hat. Nicht auf der Suche nach wilder Lust schläft sie mit ihm, sondern aus einem anderen, nicht minder erotischen, fast mütterlichen Drang. Sie will ihn schützen und weiß doch, dass sie ihn morgen schon verlassen wird.
Sendelänge: 86 Minuten 2001 hergestellt
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