Antarktis-Serie im "ZDF-Mittagsmagazin": Menschen und Geschichten im Eis
Mainz (ots)
Das "ZDF-Mittagsmagazin" berichtet in dieser Woche täglich über die Antarktis, dem fünftgrößten Kontinent der Erde, der 40 Mal größer ist als Deutschland, aber nahezu menschenleer. Vom 10. bis 13. April 2006 führt ZDF-Südamerika-Korrespondent Carsten Thurau die "Mittagsmagazin"-Zuschauer in seinen Reportagen zu atemberaubend schönen Plätzen des kalten Kontinents, zeigt Touristen auf ihrer Reise, Forscher bei der Arbeit und Familien, die in der Antarktis ein Jahr lang leben.
Tourismus in der Antarktis ist "in". Besuchten 1990 noch etwas 1000 Urlauber den Kontinent, waren es 2004 bereits mehr als 20 000, Tendenz steigend. Eine 16-tägige Expeditionsfahrt mit der "Hanseatic" ist jedoch alles andere als ein Schnäppchen: 10 000 Euro kostet die Fahrt pro Person. Dafür schwelgen die Passagiere in Luxus, besuchen Pinguinkolonien, die berühmte Paradiesbucht sowie alte Walfangstationen.
Was für die einen nur ein Urlaubsspaß ist, ist für die anderen Alltag. Das argentinische Militär unterhält mit der Basis "Esperanza" die einzige Station in der Antarktis, in der Familien mit Kindern leben. Das ZDF-Team begleitet die 31-jährige Nora mit ihren beiden Kindern, die ihr altes Zuhause zurücklässt, um für ein Jahr zu ihrem Mann einem Leutnant der Armee auf die Militärbasis zu ziehen. Wie fühlt es sich an, 3290 Kilometer von der Heimat entfernt ein Leben im ewigen Eis zu führen? Worauf muss die Familie verzichten, welche neuen Erfahrungen wird sie sammeln?
Die Antarktis ist vor allem eines: ein streng geschütztes Naturparadies, in dem Forscher aus aller Welt ihrer Arbeit nachgehen Geologen, Biologen, Geophysiker oder Meteorologen. Auf der Basis "Jubany-Dallmann" arbeiten argentinische Wissenschaftler zusammen mit deutschen, die Arbeit wird vom Bremerhavener Alfred- Wegener-Institut koordiniert. Das ZDF-Team begleitet eine deutsche Studentin aus Jena, die in der Antarktis über die Küken der Buntfußsturmschwalbe eine Arbeit schreibt, einen Professor aus Bonn, der sich für Einzeller interessiert, und zwei Wissenschaftler, die Grundlagenforschung betreiben, die künftig Herzpatienten zugute kommen könnte.
Gerade in der Antarktis ist die rasche Erderwärmung deutlich zu spüren. So hat sich die Luft über dem Kontinent in den letzten 30 Jahren weitaus stärker erwärmt als über anderen Erdteilen. Würde das gesamte Eis der Antarktis schmelzen, stiege der Meeresspiegel auf der Welt um 60 Meter. An Bord des argentinischen Eisbrechers "Almirante Irizar" trifft das ZDF-Team eine amerikanisch- argentinische Gruppe von Klimaforschern. Sie arbeiten an einem bisher einzigartigen Projekt: Auf dem größten schwimmenden Eisberg der Welt mit dem Namen "A22A" wird das Team eine Messstation errichten, die in den kommenden fünf Jahren Daten und Bilder sammelt und über Satellit weitergibt. Auf diese Weise wollen die Forscher den Weg des 60 mal 80 Kilometer großen Eisberges verfolgen und irgendwann Vorhersagen machen können, welches Eis als nächstes in der Antarktis wegbricht und wie schnell die Gletscher schmelzen. Die paradiesisch-schöne Antarktis ist in Gefahr, und das kann unabsehbare Folgen für die Erde haben.
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