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Dienstag, 30. Mai 2006, 0:00 Uhr, Die Angst spielt mit

Mainz (ots)

Dienstag, 30. Mai 2006, 0:00 Uhr
Die Angst spielt mit
Sicherheitsrisiko Weltmeisterschaft
Film von Mathis Feldhoff und Ulf-Jensen Röller
"Absolute Sicherheit gibt es nicht", sagt Waldemar Kindler. Der Chef
der Bayerischen Polizei weiß, wovon er spricht. Seit zwei
Jahrzehnten ist er verantwortlich für die Sicherheitskonzepte bei
Großveranstaltungen in Bayern, so für das Münchner Oktoberfest und
die jährlich zirka 50 Bundesliga- und Champions-League-Spiele, die
in der bayerischen Hauptstadt stattfinden. Und dennoch muss Kindler
gemeinsam mit.
280.000 Polizisten bundesweit und ungezählten weiteren
Sicherheitskräften für den notwendigen Schutz der Weltmeisterschaft
sorgen. 31 Tage lang ist die "Welt zu Gast bei Freunden". 31 Tage
Ausnahmezustand für Waldemar Kindler und seine Kollegen, die sich
seit langem mit der Frage beschäftigen, wie schützen wir die
Bevölkerung, wie schützen wir die Gäste dieser Fußball-WM vor
Gewaltexzessen von Hooligans oder gar vor möglichen Anschlägen.
Mathis Feldhoff und Ulf-Jensen Röller gehen in der ZDF-Dokumentation
dieser Frage nach. Sie betrachten die potenziellen Gefahren für die
Fußball-WM 2006, dokumentieren die Vorbereitungen der deutschen
Sicherheitsbehörden und sprechen mit Sicherheitsexperten und den
Verantwortlichen aus Polizei und Politik. Wie sicher sind die
Stadien? Welche Gefahren lauern bei den unzähligen "Public-
Viewings", den öffentlichen Fußballfesten vor Großleinwänden mit
mehreren Zehntausenden von Fans?
Der deutsche OK-Chef Franz Beckenbauer kennt die Sicherheitslage bei
Fußballweltmeisterschaften seit seiner ersten Teilnahme in England
1966. "Die Sicherheit war auch damals schon wichtig", erinnert sich
der Kaiser, "aber bei weitem nicht so wie heute". Gerne erzählt
Beckenbauer die Anekdote von der WM in Mexiko 1970. "Da saß nur ein
alter Polizist mit Sombrero und einem Gewehr, Marke Revolucion’ vor
dem Quartier und passte auf, wenn er nicht gerade schlief." Seit dem
Olympia-Attentat von München aber dominiert die Sicherheitsfrage alle
Sportgroßveranstaltungen.
Nach dem Anschlag von München wurde u. a. die Spezialeinheit der
Bundespolizei gegründet, die GSG 9. "Wenn die GSG 9 gerufen wird,
ist meistens schon irgend etwas schief gegangen", beschreibt der
Gründer, General a.D. Ulrich Wegener, den Auftrag der Eliteeinheit.
Zum ersten Mal seit über zehn Jahren darf ein Fernsehteam dabei sein
und zeigen, wie sich die Spezialtruppe auf die möglichen
Gefahrensituationen bei der Fußball-WM vorbereitet.
Neben der Sicherheit in den Stadien beschäftigen sich die Autoren
auch mit den Gefahren für die so genannten Public Viewings.
Insbesondere diese Festveranstaltungen vor Großleinwänden gelten als
besonders sicherheitsgefährdet. Angetrunkene und enttäuschte Fans,
aber auch im besonderen Maße Hooligans aus ganz Europa gelten als
Sicherheitsrisiko. "Wenn wir nicht Fußballweltmeister werden,
Hooligan-Weltmeister werden wir bestimmt", sagt ein deutscher
Hooligan zu seinen Plänen bei der WM im eigenen Land.
Ein besonderes Augenmerk haben die Behörden auf die polnischen
Hooligans geworfen. Sie gelten als besonders brutal und
gewaltbereit. Anders als in anderen europäischen Ländern sind sie
aber kaum durch die Polizei erfasst, können so auch nicht gezielt
mit Ausreiseverboten belegt werden. Gerade in den neuen
Bundesländern rechnet die Polizei von dieser Seite mit einer
potenziellen Gefährdung.
"Die Angst spielt mit": Der Film von Mathis Feldhoff und Ulf-Jensen
Röller macht deutlich, wie umfangreich sich Sicherheitskräfte und
Behörden für die Fußballweltmeisterschaft wappnen.

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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