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Dienstag, 6. Juni 2006, 20.15 Uhr, Verdammte See
Mainz (ots)
Dienstag, 6. Juni 2006, 20.15 Uhr Verdammte See Das Geheimnis von U-166 Von Stefan Brauburger, Oliver Halmburger und Florian Beierl
Jahrzehnte blieb das Schicksal des U-Bootes und seiner jungen Besatzung ungeklärt. Es begann mit einer Operation namens "Paukenschlag". Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor hatte Hitler Amerika den Krieg erklärt. Admiral Karl Dönitz gab den Befehl für eine U-Boot-Offensive, mit dem Ziel, den Gegner vor der eigenen Küste empfindlich zu treffen. Im Golf von Mexiko operierten deutsche Langstrecken U-Boote vom Typ IX C. Sie jagten während des Sommers 1942 fast ungehindert Tanker, Frachter und Versorgungskonvois. Die Verluste waren so hoch, dass sie von der US- Regierung verschwiegen wurden. U-166 aber hatte einen besonderen Auftrag, operierte in geheimer Mission vor der Mississippi-Mündung.
U-166 kehrte nie zurück und bald schon rankten sich Legenden um das seit August 1942 verschollene Boot. Es gab Gerüchte, es sei später immer wieder aufgetaucht wie der "fliegende Holländer", so raunten sich die Fischer aus der Gegend von New Orleans zu. Angehörige der Besatzungsmitglieder von U-166 hofften noch Jahre nach dem Krieg, dass ihre Söhne, Väter, Ehemänner zurückkehren.
Im Frühjahr 2001 kam es bei Vermessungsarbeiten für eine Tiefsee- Pipeline zu einer erstaunlichen Entdeckung. In 1500 Metern Tiefe wurde ein "zylindrisches Objekt" gesichtet. Doch Gewissheit brachte erst ein Tauchroboter, der mit einer Kamera ausgestattet war. Die Vorahnungen bestätigten sich. Es handelte sich um U-166, auseinander gerissen in zwei Teile. Doch es kam noch zu einem anderen Fund. Ganz in der Nähe liegt der durch einen Torpedo versenkte amerikanische Passagierdampfer Robert E. Lee ein Zufall? Dem Geheimnis des gemeinsamen Grabes gingen die Autoren Stefan Brauburger, Oliver Halmburger und Florian Beierl auf den Grund. Anhand von Computeranimationen rekonstruieren sie das Ende von U- 166, stellen dar, warum das U-Boot sank und warum es so lange verschollen blieb. Es gelang, auch einige Überlebende der "Robert E. Lee" aufzuspüren. Sie helfen dabei, das Rätsel einer tragischen Begegnung im Golf von Mexiko zu lösen.
Bei den Recherchen machte das ZDF-Team eine weitere Entdeckung: Der gesamte Nachlass des U-Boot Kommandanten lag unberührt bei Familienangehörigen, darunter auch private Schmalfilmaufnahmen von U- 166, die einzigen bewegten Bilder, die es vom Boot vor der Zerstörung gibt. Bei der Tauchfahrt entstanden beklemmende Bilder von den Wrackteilen. Die Überreste gelten nach mehr als sechzig Jahren für viele Menschen in der Golfregion als Mahnmale gegen den Krieg.
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