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Politologe Martin Beck im "ZDF-Mittagsmagazin": Kein Flächenbrand im Nahen Osten, wenn Akteure sich rational verhalten

Mainz (ots)

Der Nahost-Experte Martin Beck sieht keine
unmittelbare Gefahr für einen Flächenbrand im Nahen Osten. "Wenn sich
alle beteiligten Akteure rational verhalten, dann kommt es nicht zu
einem Flächenbrand", sagte der Politologe vom Orient-Institut in
Hamburg im "ZDF-Mittagsmagazin" am Montag, 31. Juli 2006.
Entscheidend sei dabei das Verhalten Syriens. Zwar habe es Interesse,
sich als Frontstaat gegenüber Israel zu profilieren. Er glaube aber
nicht, dass Syrien in den Konflikt hineingezogen werde. "Bisher
verhalten sie sich defensiv, und sie werden es auch bleiben, so lange
sie sich rational verhalten. Denn in einem Krieg gegen Israel wären
sie hoffnungslos unterlegen", meint Beck. Gleichzeitig werde aber
auch Israel sehr vorsichtig sein. Denn wenn auch Syrien mit in den
Konflikt einbezogen würde, könnte es zu einem Krieg im gesamten Nahen
Osten kommen, an dem auch Israel kein Interesse haben könne.
Dennoch meint Beck, in einer "solch brenzligen Situation
eskalierender Gewalt" könnten aber auch einmal die Rationalismen
aussetzen. Zudem sei zu beobachten, dass sich nach den jüngsten
Ereignissen immer mehr Menschen mit der Hisbollah solidarisierten,
auch immer mehr Christen."Das kann natürlich ein kurzfristiges
Phänomen sein", so Beck.Die Gefahr liege aber mittelfristig eher
darin, dass es wieder zu "bürgerkriegsartigen Zuständen im Libanon"
kommen könne, so Beck.
Kritisch bewertete Beck das Verhalten des Weltsicherheitsrats. Eine
Einigung auf eine einheitliche Position sei deshalb nicht möglich,
weil die USA verhindern wollten, dass ihr Verbündeter Israel eine
politische Niederlage erleide. Außerdem sei es so, "dass man das aus
israelischer Sicht als einen Triumph des Terrorismus ansehen könnte,
wenn es jetzt sehr schnell zu einem Waffenstillstand kommen würde",
sagte Beck im "ZDF-Mittagsmagazin".

Rückfragen bitte an:

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Original content of: ZDF, transmitted by news aktuell

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