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Energieexperte Peters im "ZDF-Mittagsmagazin": Strompreise werden kaum sinken

Mainz (ots)

Die von der Bundesnetzagentur angekündigte Senkung
der Nutzungsentgelte für die Stromnetze hat laut Aribert Peters keine
großen Auswirkungen auf die Strompreise: "Die Senkung wird sich kaum
in den Verbraucherpreisen niederschlagen", sagte der Vorsitzende des
Bundes der Energieverbraucher im "ZDF-Mittagsmagazin" am Mittwoch,
30. August 2006.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, habe zwar von
16 Prozent Senkung der Kosten für die Übertragungsnetze gesprochen.
Wenn man das aber auf den Strompreis hochrechne, mache das für den
Verbraucher vielleicht 0,1 oder 0,2 Cent aus, erläuterte Peters.
"Die Strompreise sind aber generell um drei bis fünf Cent zu hoch."
Auch die Nutzungsentgelte seien in Deutschland sieben Cent zu hoch.
"Diese Netz-Nutzungsentgelte müssen nicht um 0,1 Cent, sie müssen um
drei Cent runter", forderte Peters. Das aber gehe laut Kurth
nicht. "Insofern ist das eine schlechte Nachricht des heutigen
Tages", resümierte er.
Das Argument der Netzbetreiber, man benötige die Gebühren für die
Sanierung der Netze, lässt Peters nicht gelten: "Das ist leider
nicht wahr. Denn die Stromnetzbetreiber nehmen jährlich 18
Milliarden Euro für die Stromnetze ein, investiert in Stromnetze und
Versorgungssicherheit werden aber nur zwei Milliarden Euro. Der Rest
verschwindet in den Etagen der Aktionäre", sagte er. Das sei nicht
richtig. Die Sicherheit könne auch gewährleistet werden, wenn die
Entgelte deutlich gesenkt würden.
Die Liberalisierung des Marktes habe nicht mehr Wettbewerb
gebracht. "Die Konzentration im Stromverteilungsmarkt hat kräftig
zugenommen – und das hat natürlich den Wettbewerb lahm gelegt",
sagte Peters. Nur zwei Prozent der Stromkunden hätten überhaupt den
Versorger gewechselt. "Letztlich ist es aber auch eine Sache der
Stromkunden selber, dass die Wechselmöglichkeiten, die es ja heute
gibt, auch genutzt werden. Wir raten allerdings den Stromkunden auch
dazu, die überhöhten Strom- und Gaspreise einfach nicht zu zahlen.
Denn dadurch, dass sie überhöht sind, sind sie unrechtmäßig. Sie
brauchen nicht bezahlt werden, wenn man dem Versorger vorher
schriftlich erklärt, dass sie unbillig überhöht sind."

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Telefon: 06131 / 70 - 2120

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