Europaparlamentarier Hartmut Nassauer (CDU) im ZDF- "auslandsjournal":
"Festung Europa eine Illusion wir werden mit illegaler Einwanderung leben müssen."
Mainz (ots)
Den Menschen und Politikern in Europa müsse endlich klar werden, dass es nicht möglich ist, illegale Einwanderung komplett zu unterbinden, egal mit welchen Mitteln. Das erklärte der Europaparlamentarier Hartmut Nassauer (CDU) gegenüber dem ZDF- "auslandsjournal". Die Schwerpunktsendung zum Thema "Migration und der Traum von Europa" wird am heutigen Donnerstag, 19. Oktober 2006, um 0.20 Uhr ausgestrahlt. Nassauer: "Ich denke, man muss sich grundsätzlich einmal eingestehen, dass wir Europa nicht zur unerstürmbaren Festung machen können. Das ist im Zeitalter der Mobilität und Globalisierung nicht möglich. Und deswegen müssen wir damit leben, dass selbst bei vertretbar scharfen Kontrollmaßnahmen der ein oder andere illegal kommen wird."
Mit Blick auf den bevorstehenden EU-Gipfel, der am Freitag in Lahti beginnt, erklärte Nassauer, dass es jetzt vor allem darum gehe, wie man mit den Illegalen verfahre, die durch die Kontrollen geschlüpft sind und weiter schlüpfen werden.
"Wir müssen auch in der Lage sein, wenn jemand illegal gekommen ist, rasch zu entscheiden, ob er bleiben kann oder ob er zurück geführt wird."
Um diese Forderung umzusetzen, so Nassauer, sei die europäischen Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen, "Frontex", gefordert. Doch "Frontex" sei kein Allheilmittel.
"Frontex leistet einen Dienst bei der Verbesserung der Kontrollen, aber man muss sich im Klaren sein, dass wir damit keine neuen Schlagbäume hochziehen können und Minenfelder errichten. Sondern das sind flankierende Hilfsmaßnahmen, aber nicht jedes Loch kann auf diese Weise gestopft werden."
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